Yen bleibt stark Nikkei verliert deutlich
23.07.2012, 08:50 Uhr
Die europäische Schuldenkrise lastet auf den Kursen in Tokio.
(Foto: AP)
Die Tokioter Börse verliert kräftig. Gründe sind die Schuldenkrise in Europa und die drastischen Abschwächung des Euro zum Yen.
Die Sorge über ein weiteres Abgleiten Spaniens in die Schuldenkrise hat die asiatischen Finanzmärkte umgetrieben. In Tokio sanken die Aktienkurse auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen, auch außerhalb Japans verloren die Indizes um durchschnittlich rund zwei Prozent. "Es kommt nichts Gutes aus Europa", sagte Yuji Saito, Devisenexperte bei der Credit Agricole in Tokio. Dort schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,8 Prozent schwächer bei 8508 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls rund 1,8 Prozent nach auf 720 Zähler.
Viele Anleger befürchten, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone nun doch ganz unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen muss, nachdem zunächst Milliarden-Hilfen nur für den spanischen Bankensektor auf den Weg gebracht wurden. Mit Valencia und Murcia benötigen nach offiziellen Angaben zwei spanische Regionen Finanzhilfen aus Madrid. Andere könnten folgen. Die Schuldenkrise ließ auch Anleger am Devisenmarkt nicht kalt: Der Euro sank zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Jahren bis auf 1,2103 Dollar.
"Just zu dem Zeitpunkt, an dem es so aussah, als ob die Probleme in der Euro-Zone geringer werden, kommt wieder Unsicherheit auf", sagte Masayuki Otani, Marktanalyst bei Securities Japan. "Und es ist nicht nur Spanien, wo die regionalen Banken Probleme haben. Es gibt auch Schwierigkeiten in Italien und anderen Ländern."
In Tokio drückte zudem der starke Yen im Vorfeld der in dieser Woche beginnenden Berichtssaison japanischer Firmen auf die Kurse, vor allem der Exportfirmen. So verloren die Titel von Canon, Sony und Panasonic jeweils mehr als vier Prozent. Die Aktien von Tokyo Steel gaben zudem mehr als acht Prozent nach. Der Konzern hatte am Freitag seine Prognose kassiert und erwartet nun Verluste.
Quelle: ntv.de, jga/rts