Shanghai schwach Nikkei zeigt Stärke
11.08.2008, 10:40 UhrPositive Vorgaben der US-Börsen und die Abwertung des Yen zum Dollar haben den Tokioter Aktienmarkt gestützt. Mit dem jüngsten Rückgang des Ölpreises habe auch die Angst vor einer stärkeren Inflation etwas nachgelassen, was dem Markt ebenfalls geholfen habe, sagten Händler. Die Marktteilnehmer berichteten von Shorteindeckungen vor allem in Exportwerten. Der Nikkei-225-Index stieg um 2,0 Prozent bzw 263 Punkte auf 13.431. Der Topix gewann 1,6 Prozent bzw 20 auf 1.280 Punkte.
Der schwächere Yen verhalf vor allem den Aktien des Technologiesektors zu Kursgewinnen, stützte aber auch die Papiere anderer exportabhängiger Unternehmen. Verluste verzeichneten hingegen die Aktien von Unternehmen, die im weitesten Sinne von den Rohstoffpreisen abhängig sind.
Im Exportsektor gewannen Nikon 5,8 Prozent auf 3.460 Yen. Honda Motor legten um 4,6 Prozent auf 3.630 Yen zu und Toyota Motor um 4,1 Prozent auf 5.030 Yen. Sony stiegen um 2,8 Prozent auf 4.380 Yen. Der jüngste Rückgang des Ölpreises belastete die Aktien der Handelshäuser Inpex Holdings und Itochu, die um 0,1 Prozent auf 1.071.000 Yen und um 4,1 Prozent auf 916 Yen fielen. Sumitomo Metal Mining profitierten unterdessen von dem Aktienrückkauf, den das Unternehmen am Freitag angekündigt hatte, und legten um 4,5 Prozent auf 1.330 Yen zu.
Der Aktienkurs von Takefuji sank um 2,4 Prozent auf 1.486 Yen. Der Anbieter von Konsumentenkrediten hatte im Geschäftsquartal von April bis Juni einen Gewinneinbruch um über 90 Prozent verzeichnet und dürfte seine Ertragsziele zurückschrauben. Tokyo Electron, ein Ausrüster der Computerchipbranche, hatte seine Prognosen schon gesenkt. Der Kurs fiel um 4,7 Prozent auf 5.850 Yen. Die Aktien des Reifenherstellers Bridgestone, der seine Ziele ebenfalls nach unten korrigiert hat, stiegen allerdings um 3,8 Prozent auf 1.890 Yen. Hier stützte wohl der niedrigere Ölpreis.
Nachteil Olympia?
Die Angst, dass chinesische Unternehmen wegen der Olympischen Spiele Ertragseinbußen erleiden werden, hat die Aktienmärkte des Landes stark belastet. Inflationsfurcht dämpfte ebenfalls die Stimmung, nachdem die Regierung für Juli einen drastischen Anstieg des Erzeugerpreisindex um zehn Prozent gemeldet hatte. In Shanghai fiel der Shanghai Composite Index um 5,2 Prozent auf 2.470 Punkte. In Shenzhen verlor der Shenzhen Composite Index 6,6 Prozent auf 698 Punkte. Die chinesische Regierung hat dem produzierenden Gewerbe sowie Transportunternehmen starke Beschränkungen auferlegt, um die Luftverschmutzung während der Olympiade zu verringern. Die Spiele, die am Freitag begonnen haben, enden am 24. August.
Nach Meinung von Volkswirten wird sich das chinesische Wirtschaftswachstum während des dritten Quartals aufgrund dieser Maßnahmen verlangsamen. Analysten hielten die Kursverluste allerdings für übertrieben und rechneten damit, dass es in den kommenden Tagen zu einer technisch bedingten Erholung kommen wird.
Zu den größten Kursverlierern gehörten Beijing Yanjing Brewery, die um zehn Prozent auf 12,92 CNY nachgaben. Beijing Jingxi Tourism Development verloren zehn Prozent auf 23,13 CNY und China World Trade Center ebenfalls zehn Prozent auf 9,16 CNY. An den chinesischen Börsen gilt für Kursschwankungen ein Limit von zehn Prozent. Gerade auf diese Titel hätten viele Anleger große Hoffnungen gesetzt, hieß es aus dem Handel. Wider Erwarten hätten sie aber bislang nicht von der Olympiade profitiert und würden nun von den enttäuschten Anlegern abgestoßen.
Quelle: ntv.de