Nach der Fed, vor der EZB Nikkei zieht den Kopf ein
02.05.2013, 08:55 Uhr
Feiertagsserie in Japan: In Tokio geht es erst am kommenden Dienstag weiter.
(Foto: dpa)
Das fernöstliche Börsengeschehen schwankt zwischen konjunktureller Sorge und Freude über die Unterstützung der Notenbanken. In Tokio erleben Anleger den vierten Minustag in Folge.
An den asiatischen Aktienmärkten haben sich die Anleger nach schwachen Konjunkturdaten aus den USA und China zurückgehalten. Zur Vorsicht trug auch der bevorstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag bei. "Die Stimmung am Markt wird derzeit von dem Tauziehen zwischen Sorgen um die Weltwirtschaft und Unterstützung durch die Notenbanken geprägt", sagte Hirokazu Yuihama, Marktstratege von Daiwa Securities.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 0,8 Prozent auf 13.694 Punkte. Es war der vierte Handelstag in Folge mit Abschlägen - das hat es seit November nicht mehr gegeben. Viele Anleger wollten sich vor dem langen Wochenende nicht festlegen, sagte Masayuki Doshida, Analyst von Rakuten Securities. Die japanischen Finanzmärkte bleiben am Freitag und am kommenden Montag aufgrund einer Reihe von Feiertagen geschlossen. Der Handel geht dort erst am Dienstag weiter. Der MSCI-Index für asiatisch-pazifischer Aktien außerhalb Japans gab 0,4 Prozent nach.
In den USA läuft die Erholung der Wirtschaft weiter schleppend, was Sorgen um die Weltwirtschaft schürte. Jüngsten Daten zufolge schufen US-Unternehmen so wenige neue Stellen wie seit sieben Monaten nicht mehr, die Bauausgaben gingen zurück und die Industrie schaffte nur noch ein Mini-Wachstum.
Die maue US-Wirtschaft wiederum wirkt sich auf das Exportgeschäft von China aus. Die Industrie der Volksrepublik des Landes wuchs im April langsamer als noch im März. Die Nachfrageschwäche in Teilen der schuldengeplagten Eurozone macht sich zudem bemerkbar.
Auch in Asien setzten viele Anleger auf eine Zinssenkung der EZB: Seit Tagen wird an den Finanzmärkten auf einen solchen Schritt spekuliert. Im Vorfeld gab der Euro leicht auf 1,3174 Dollar nach. Die US-Währung konnte sich nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch wieder etwas von ihren jüngsten Verlusten erholen. Die Fed beließ den Leitzins für die größte Volkswirtschaft der Welt bei 0 bis 0,25 Prozent. Auch die Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur gehen in unvermindertem Tempo weiter.
Bei den Einzelwerten standen nach US-Absatzzahlen vor allem Autowerte im Mittelpunkt. Die Aktien von Toyota gaben um gut 1 Prozent nach. Der Autobauer hat nur wenige der gerade in den USA gefragten Pick-Ups und Geländewagen im Angebot.
Die Aktien von Sharp legten dagegen 5 Prozent zu, nachdem die Zeitung "Nikkei" berichtet hatte, dass zwei Banken dem angeschlagenen Elektronikhersteller wohl Kredite geben wollen, damit Sharp eine auslaufende Anleihe zurückzahlen kann.
Quelle: ntv.de