Markt ist etwas unschlüssig Nikkei zieht sich zurück
09.01.2014, 06:55 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nach einem Zwischenspurt legen die Aktienmärkte in Japan wieder den Rückwärtsgang ein. Über die gründe sind sich Händler uneins. So wird ebenso auf den anstehenden US-Arbeitsmarkt verwiesen, wie auch auf den Optionsverfalltag am Freitag.
Nach dem schwachen Wochenauftakt und der kräftigen Erholung am Vortag geht es an der Tokioter Börse wieder steil bergab. Der Nikkei-Index verliert im späten Handel 1,6 Prozent auf 15.869 Punkte, wobei sich Händler mit Erklärungen für das Minus schwer tun. Vereinzelt wird auf den etwas festeren Yen verwiesen, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen beeinträchtigt.
Zwar fällt die Yen-Erholung vergleichsweise sehr moderat aus; der US-Dollar geht mit 104,88 Yen um, nach in der Spitze gut 105 am Vortag. Im Handel herrscht aber hier und da Enttäuschung, dass der Dollar nicht zulegt, zumal die Zehnjahresrendite in den USA nach der Drosselung der expansiven US-Geldpolitik wieder bei rund drei Prozent liege, was den Dollar attraktiv erscheinen lasse.
Andere Akteure sehen das insgesamt richtungslose Auf und Ab der Kurse in Tokio nach der herausragenden Entwicklung 2013 im Zusammenhang mit dem Optionsverfalltag am Freitag. An den Tage vor derlei Terminen würden im Handel typischerweise Positionsanpassungen vorgenommen, heißt es im Handel.
Wieder andere meinen, die Anleger seien sehr vorsichtig angesichts der für Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten. Auf mittlere Sicht dürfte es mit den Kursen aber weiter nach oben gehen, meint Takatoshi Itoshima, Aktienmanager bei Commons Asset Management.
Wenig Bewegung in Region
An den anderen Börsen in Ostasien fallen die Kursbewegungen deutlich moderater aus, wobei sich Plus und Minus in etwa die Waage halten. Freundlich ist die Tendenz in Sydney und Malaysia. Abgaben verbuchen dagegen die Märkte in Korea, Hongkong und Singapur.
Das mit einiger Spannung erwartetet Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung vom Vortag habe keine frischen Impulse oder keine neuen Erkenntnisse gebracht, heißt es. Demnach hat den Notenbankern die positive Entwicklung am US-Arbeitsmarkt letztlich den Anstoß geliefert, die monatlichen Anleiheaufkäufe um zehn Milliarden Dollar zu drosseln.
Leicht aufwärts geht es an der Börse in Schanghai, wo Preisdaten aus China für 2013 positiv aufgenommen werden, nachdem zuletzt diverse Konjunkturdaten für Enttäuschung gesorgt hatten. Mit 2,5 Prozent lag die Inflation im Dezember im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Im November hatte der Anstieg noch 3 Prozent betragen. Für das Gesamtjahr beläuft sich der Preisanstieg auf 2,6 Prozent, verglichen mit einer regierungsseitig verfolgten Obergrenze von 3,5 Prozent.
Inflation sei derzeit kein größeres Thema für die Zentralbank. "Wir rechnen damit, dass die Geldpolitik im ersten Quartal tendenziell locker bleibt", sagen die Analysten von Nomura zur positiven Aufnahme der Daten.
Quelle: ntv.de, jwu/rts