Unsicherheit überwiegt Nur Dow im Plus
04.01.2011, 22:27 UhrPositive Signale aus der Industrie tangieren die Wall Street kaum. Die Börsianer schauen mehr auf die Fed und auf Morgan Stanley; deren Ausblicke sind nicht so optimistisch.
Nach einem unruhigen Handel haben die amerikanischen Börsen am Dienstag uneinheitlich geschlossen. Dabei hatte alle drei Indizes nach einem freundlichen Start noch Zugewinne verzeichnen können. Allerdings drehten sie im weiteren Verlauf ins Minus, aus dem sich nur noch der Dow Jones befreien konnte.
Zwar zehrte die Wall Street noch vom Konjunkturoptimismus, der die Aktienmärkte am ersten Handelstag des Jahres nach oben getrieben hat. Doch dann kam die Veröffentlichung des Fed-Protokolls vom Dezember, das hinsichtlich der weiteren Erholung der US-Wirtschaft alles andere als euphorisch ausfiel. Zudem setzte der fallende Ölpreis Rohstoffwerte unter Druck. Ein Lichtblick waren die in New York gehandelten Papiere des britischen Ölriesen BP. Übernahmephantasien trieben den Kurs nach oben. Das nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko geschwächte Unternehmen gilt als leichte Beute.
Der Dow Jones gewann 0,2 Prozent und schloss bei 11.691 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,1 Prozent auf 1270 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,4 Prozent auf 2681 Punkte.
Einen herben Dämpfer bekamen die US-Börsen von den beiden Supermarktketten Supervalu und Safeway. Morgan Stanley prognostizierte den Unternehmen Schwierigkeiten wegen steigender Lebensmittelkosten und stufte die Papiere herab. Supervalu-Aktien verloren 6,4 Prozent, Safeway-Anteilsscheine 3,8 Prozent. Abwärtsging es auch für Whole Foods Markets mit einem Minus von 3,4 Prozent. Die Aktien der Buchkette Borders gaben nach dem Abgang zweier Topmanager 12,5 Prozent nach und kosteten nur noch 84 Cent.
Konjunkturoptimismus hatte der Wall Street am Montag zum Start ins neue Handelsjahr noch solide Gewinne beschert. Am Dienstag aber verdarb Morgan Stanley die gute Laune mit der Prognose, dass der S&P 2011 nachgeben wird. Zudem zeigten positive Signale aus der Industrie kaum Wirkung auf dem Börsenparkett. Die Auftragslage der US-Betriebe hat sich im November überraschend verbessert.
Einen Einblick in den Autoabsatz bot die Opel-Mutter GM, die im vergangenen Jahr 21 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufte. GM-Papiere legten 2,5 Prozent zu. Ford steigerte den US-Absatz 2010 um 19 Prozent. Die Papiere notierten 0,8 Prozent fester.
BP-Aktien gewannen in New York 2,5 Prozent. Die Zeitung "Daily Mail" berichtete, an BP sei der europäische Rivale Shell interessiert und könnte ein Gebot der Konkurrenz kontern. Auch der US-Konzern Exxon gilt als Interessent. Exxon-Papiere lagen 0,5 Prozent im Plus. Chevron verbilligte sich dagegen unter dem Eindruck des fallenden Ölpreises um 0,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts