Marktberichte

Inside Wall Street Obama hilft Stammzellen-Aktien

Seit seinem Amtsantritt bemüht sich Präsident Barack Obama um Schadensbegrenzung. Während er mit dem Kongress um die richtigen Maßnahmen zur Stabilisierung der US-Wirtschaft feilscht, macht er Stück für Stück Initiativen seines Vorgängers rückgängig. Zuletzt stand die Stammzellenforschung auf dem Programm, die endlich wieder forschen darf - zur Freude der Wall Street.

Während der achtjährigen Amtszeit von George W. Bush hatte es die Wissenschaft in den USA nicht leicht. Ob gerade der Schutz des Klimas oder gefährdeter Tierarten diskutiert wurde, die Republikaner leiteten ihre Gesetzesinitiativen nicht von wissenschaftlichen Erkenntnissen ab, sondern von einer falsch verstandenen Moral. Die Stammzellenforschung hatte es besonders schwer, nachdem Bush die staatliche Förderung für Versuche mit embryonalen Stammzellen verboten hatte.

Bushs Argument: Durch die Nutzung embryonaler Stammzellen werde Leben zerstört, denn für Republikaner und Kirche beginnt das bei der Empfängnis.

Wie in vielen moralischen Fragen ließen sich Pro- und Contra-Stimmen zur Stammzellenforschung entlang der Parteilinien ablesen. Die Demokraten sahen in der Forschung das Potenzial, Medikamente und Therapien gegen bisher unheilbare Krankheiten zu finden, vor allem Krebs, Lähmungen, Alzheimer und Parkinson. Die Republikaner sahen den Mord am Embryo - mit Ausnahme derer, die von unheilbaren Krankheiten betroffen waren. Die frühere First Lady Nancy Reagan etwa, deren Mann Ronald Reagan vor seinem Tod schwer an Alzheimer litt, sprach sich schon früh für die Stammzellenforschung und gegen die Bush-Gesetzgebung aus.

Auch andere Seiten ließen sich von Bush nicht beeindrucken: Der Staat New York investierte etwa 600 Mio. Dollar an eigenen Mitteln in 30 Standorte, an denen Stammzellenforschung betrieben wird, und die von einem frischen Geldfluss aus Washington massiv profitieren könnten. "New York ist bestens positioniert, um von der neuen Regelung zu profitieren", freut sich Bürgermeister Mike Bloomberg, und Susan Solomon von der gemeinnützigen Stem Cell Foundartion hält die Obama-Inititative für ein großes Zeichen dafür, "dass New Yorker Unternehmen jetzt in großem Stil arbeiten können."

An der Börse schlug sich das umgehend nieder: Die überwiegend an der Nasdaq notierten Aktien von Stemcells, Celgene, Geron und Osiris haben sich bereits in den letzten Wochen von den harten Bush-Zeiten erholt. Zu Wochenbeginn gehörten sie zu den ganz großen Gewinnern.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen