Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Obama soll es richten

Der Arbeitsmarkt als alles beherrschendes Thema.

Der Arbeitsmarkt als alles beherrschendes Thema.

(Foto: REUTERS)

Der desaströse August-Bericht zur Lage am US-Arbeitsmarkt hinterlässt an der Wall Street tiefe Spuren: Amerika beginnt an seiner eigenen Stärke zu zweifeln. In der kommenden Woche muss der US-Präsident zeigen, wie er die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wieder in Schwung bringen will.

Nach den heftigen Kursverlusten der vergangenen Tage dürfte den Kursen an der Wall Street in der kommenden Woche eine klare Richtung fehlen. Erst nach den erwarteten Impulse aus der Politik könnten sich die Märkte nach Einschätzung von Beobachtern nachhaltig in die eine oder die andere Richtung in Bewegung setzen.

"Das sollte besser eine verdammt gute Rede werden."

"Das sollte besser eine verdammt gute Rede werden."

(Foto: AP)

Angesichts der schlechten Arbeitsmarktdaten im August rechnen zwar die meisten Händler bald mit einem erneuten Eingriff der US-Notenbank am Bondmarkt. Doch sind sie sich zunehmend unsicher, ob eine dritte Auflage des sogenannten Quantitative Easing ("QE3") den Aktienmärkten Auftrieb geben könnte. Noch vor einem Jahr hatte die letzte geldpolitische Lockerung noch zu einem andauernden Plus des S&P500 geführt.

Seither haben Eingriffe der Federal Reserve für die Börsen an Reiz verloren. Es wird vermutet, dass bereits beim kommenden geldpolitischen Treffen der Fed am 20. und 21. September neue Schritte bekanntgegeben werden.

Dow Jones
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Mit den enttäuschenden Arbeitsmarktdaten richtete sich der Blick vieler Anleger nun verstärkt auch auf Präsident Barack Obama und mögliche Impulse aus dem Weißen Haus. Obama will am kommenden Donnerstag seine Strategie vorstellen, wie der Arbeitsmarkt wieder auf die Beine kommen soll.

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"Das sollte besser eine verdammt gute Rede werden", sagte Sal Arnuk von Themis Trading. Seine Rede dürfte im Vorfeld bereits für Volatilität an den Märkten sorgen. Erwartet werden konkrete Angaben, wie Washington die Schaffung von Arbeitsplätzen ankurbeln, das Wirtschaftswachstum erhöhen und die Schulden senken kann.

Nasdaq Composite
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"Der aktuelle Verfall hängt mit der Stimmung an den Aktienmärkten zusammen und diese muss geändert werden", sagte Händler Brian Battle von Performance Trust Capital Partners mit Blick auf die Kursverluste zum Septemberauftakt.

Allerdings rechnet auch Battle nicht mit einer baldigen Wendung der Dinge. Viele Börsianer monierten die fehlende Einigkeit in der US-Regierung. Mit dem Blick auf das kommende Wahljahr scheint kaum Besserung in Sicht.

Alle Augen auf die Konjunktur

Am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Feiertags "Labor Day" geschlossen. Dieser Tag markiert im Alltagsleben der Amerikaner traditionell das Ende des Sommers.

Am Dienstag steht der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Mittelpunkt des Börsengeschehens. Im Vorfeld befragte Experten erwarten eine leichte Abschwächung des Indikators im Vergleich zum Vormonat.

Am Mittwoch veröffentlicht zudem die US-Notenbank Fed den Konjunkturbericht "Beige Book". Anleger erhoffen sich davon weitere Hinweise darauf, ob es den USA gelingt, eine weitere Abkühlung der Konjunktur zu vermeiden.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte hatte sich am Freitag mit einem Minus von 2,2 Prozent auf 11.240 Zähler in das verlängerte Wochenende verabschiedet. Der breiter gefasste S&P-500 hatte 2,5 Prozent auf 1173 Zähler verloren. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 2,6 Prozent auf 2480 Punkte ein. Auf Wochensicht ergab sich für den Dow ein Minus von 0,4 und für den S&P von 0,2 Prozent. Die Nasdaq verbuchte dagegen ein hauchdünnes Plus.

Quelle: ntv.de, rts

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