Brent, Palmöl, Platin teurer Ölpreis marschiert
22.02.2012, 09:29 UhrDer Ölpreis wird zum Angstbarometer. Vor allem die Angst vor einer Eskalation des Atomstreits mit dem Iran treibt die Preise. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent verteuert sich seit Jahresanfang um etwa 14 Dollar oder rund 13 Prozent.
Die wegen des Atomstreits mit Iran anhaltende Furcht vor einem Angebotsengpass hat den Ölpreis am Mittwoch erneut. Die Nordsee-Sorte Brent und das US-Öl WTI kosteten mit 121,92 beziehungsweise 106,41 Dollar je Barrel jeweils so viel wie zuletzt im Mai 2011. Darüber hinaus ziehe die Nachfrage dank der Konjunkturerholung wieder an, während gleichzeitig die Reserve-Kapazitäten der Opec-Staaten auf einem Tiefpunkt seien, schrieben die Analysten von Goldman Sachs in einem Kommentar.
Palmöl auf auf 8-Monatshoch
Eine überraschend starke Nachfrage gab Palmöl am Mittwoch Auftrieb. Der in Kuala Lumpur gehandelte Terminkontrakt verteuerte sich um bis zu 0,5 Prozent auf 3285 Ringgit (821 Euro) je Tonne und war damit so teuer wie zuletzt Mitte Juni 2011.
Den Brancheninformationsdiensten Intertek Testing Services und Societe Generale de Surveillance zufolge verringerte sich der Nachfragerückgang in den ersten drei Februar-Wochen auf zwei beziehungsweise 0,6 Prozent. Im Vormonatszeitraum war noch ein Minus von 14 Prozent verbucht worden.
"Der feste Ölpreis unterstützt die Kurse zusätzlich", sagte ein Börsianer. Das Pflanzenfett wird nicht nur als Lebensmittel, sondern auch als Biokraftstoff verwendet.
Schwache China-Daten bremsen Kupferpreis
Die Kupfer-Preis-Erholung verlor am Mittwoch an Schwung. Nach seinem zweieinhalbprozentigen Plus des Vortages stagnierte das Industriemetall bei 8450 Dollar je Tonne. "Angesichts der schwachen chinesischen Konjunkturdaten wird es für Kupfer schwierig, seine Rally fortzusetzen", sagte Analyst Ker Chung Yang von Phillip Futures. Ein anderer Börsianer betonte, vor März sei nicht mit einer anziehenden China-Nachfrage und damit auch wieder steigenden Preisen zu rechnen.
Platin auf Fünf-Monats-Hoch
Platin setzte im Unterschied zu Kupfer seinen Höhenflug fort. Das unter anderem zum Bau von Autokatalysatoren verwendete Edelmetall stieg um bis zu 1,3 Prozent auf 1705,50 Dollar je Feinunze und war damit so teuer wie zuletzt Ende September. Börsianer begründeten dies mit einer Kombination aus charttechnischen Faktoren und Spekulationen auf weitere Produktionsausfälle angesichts des Streiks in der weltgrößten Platinmine im südafrikanischen Rustenburg.
Bei Gold nahmen einige Anleger unterdessen Gewinne mit. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 1755,19 Dollar je Feinunze, nachdem es sich am Vortag um 1,5 Prozent verteuert hatte. Die physische Nachfrage sei schwach, sagte Rohstoff-Experte Dick Poon vom Edelmetall-Verarbeiter Heraeus. Weder aus der Industrie noch von den Schmuck-Herstellern gebe es derzeit größere Bestellungen.
Quelle: ntv.de, rts