Marktberichte

Wer schaut in die Röhre? Öl nur ein Preistreiber

Ostern kommt und der Ölpreis steigt. Aber das ist nicht alles. Auch Industriemetalle und Gold ziehen deutlich an. Nicht immer sind die Gründe dafür nachvollziehbar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Preise für Industriemetalle sind deutlich gestiegen. Händler verwiesen auf Preiserhöhungen, die der brasilianische Eisenerzkonzern Vale für seine Lieferungen durchgesetzt hat. Der weltweite Branchenprimus hat mit asiatischen Kunden einen 90-prozentigen Preisaufschlag vereinbart. Daneben haben Vale und BHP Billiton kürzere Vertragslaufzeiten festgeschrieben. Statt über zwölf Monate werden die neuen Verträge nun über drei Monate abgeschlossen. "Dies kann als Benchmark-Abschluss für den asiatischen Raum außerhalb Chinas angesehen werden", kommentierte Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Die Verhandlungen mit China laufen noch.

Eisenerz ist ein wichtiges Basisprodukt für die Stahlherstellung. Das zur Legierung von rostfreiem Stahl eingesetzte Nickel verteuerte sich auf 24.120 (Montagsschluss: 24.000) Dollar je Tonne. Auch der Preis für Zink - das zur Beschichtung von rostfreiem Stahl genutzt wird - zog an und lag am Nachmittag bei 2354 (2345) Dollar je Tonne. Der Kupferpreis machte frühe Verluste wett und stabilisierte sich bei 7785 Dollar je Tonne und damit 15 Dollar über dem Schlusskurs vom Montag.

Die Hoffnung auf eine Belebung der globalen Konjunktur trieb den Ölpreis nach oben. Die US-Sorte WTI verteuerte sich um 15 Cent auf 82,32 Dollar je Fass. Die Nordseesorte Brent kostete 81,36 Dollar und damit 19 Cent mehr. Händlern zufolge fragten angesichts des nachgebenden Dollar auch wieder mehr Investoren aus anderen Währungsräumen nach. Auch die Hoffnung auf einen kräftigen Stellenaufbau in den USA stütze den Ölpreis. Das US-Arbeitsministerium informiert am Freitag über die Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Widerstand bei 82 Dollar

Als obere Widerstandsmarke für den Ölpreis nannte LBBW-Rohstoffstratege Frank Schallenberger in einer Studie einen Preis von 82 Dollar. Die hohen US-Lagerbestände und eine von ihm erwartete Korrektur an den Aktienmärkten dürften seiner Einschätzung nach dazu beitragen, dass der Preis kurzfristig bis auf 75 Dollar zurückfallen könnte.

Opec-Öl ebenfalls teurer

Der Korbpreis für die zwölf Rohölsorten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist um 0,97 Dollar auf 77,77 Dollar je Barrel gestiegen. Wie die Opec-Nachrichtenagentur Opecna mitteilte, hatte der Korbpreis zuvor bei 76,80 Dollar gelegen.  

Der Opec-Korbpreis umfasst die Sorten Saharan Blend (Algerien), Girassol (Angola), Oriente (Ecuador), Iran Heavy (Iran), Basra Light (Irak), Kuwait Export (Kuwait), Es Sider (Libyen), Bonny Light (Nigeria), Qatar Marine (Katar), Arab Light (Saudi-Arabien), Murban (VAE) und Merey (Venezuela).

Goldpreis legt nach

Gold hat sich ebenfalls etwas verteuert. Händler verwiesen auf höhere Bestände des weltgrößten Gold ETFs, den SPDR Gold Trust, und auf eine erhöhte Schätzung für im März von Indien importiertes Gold durch die Bombay Bullion Association. Die Feinunze des Edelmetalls kostete bis zu 1113 Dollar nach 1108 Dollar im späten Vortagesgeschäft.

Kupferpreis gibt nach

Kurz vor dem Quartalsende ist der Kupferpreis dagegen gefallen. Händler verwiesen auf Verkäufe von Fondsgesellschaften am Terminmarkt. Die Tonne des Industriemetalls kostete 7731 Dollar nach 7770 Dollar zum Vortagesschluss.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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