Ein Liter E10 für fast 1,70 Euro Öl- und Benzinpreise steigen
23.08.2012, 18:31 Uhr
Die Fahrt zur Tankstelle macht derzeit keinen Spaß.
(Foto: dpa)
Die jüngsten US-Daten zu den Ölreserven lassen den Preis für das "schwarze Gold" steigen. Brent und WTI legen ordentlich zu. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die deutschen Benzinpreise. Die Autofahrer müssen deutlich tiefer in die Geldbörse greifen.
Der Benzinpreis hat einen Rekord erreicht. Für einen Liter Super E10 mussten die Autofahrer im bundesweiten Durchschnitt am Mittwoch 1,694 Euro bezahlen, wie der ADAC mitteilte. Damit liegt der Preis leicht über dem jüngsten Hoch von 1,692 Euro. An vielen Tankstellen kostet der Liter allerdings deutlich mehr als 1,70 Euro. Auch Diesel bleibt weiter teuer und kostet laut ADAC derzeit 1,541 Euro je Liter. Der ADAC hält die hohen Spritpreise hierzulande trotz der hohen Rohölpreise und des schwachen Euro für deutlich überhöht.
Auch die Ölpreise haben am Donnerstag ihren Höhenflug fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Oktober kostete im Nachmittagshandel 116,12 US-Dollar. Das waren 1,21 Dollar mehr als am Vortag. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 50 Cent auf 97,76 Dollar.
Im Handelsverlauf erreichte der Brent-Ölpreis in der Spitze 116,38 Dollar und damit den höchsten Wert seit Anfang Mai, während US-Öl mit 98,29 Dollar zeitweise so viel kostete wie zuletzt Mitte am Mai. Hintergrund des Anstiegs sind Hoffnungen auf ein Anziehen der US-Konjunktur, das würde die Ölnachfrage steigen lassen.
Auch jüngste Daten zu den Ölreserven in den USA beflügeln die Preise. Die US-Regierung hat einen erneuten starken Rückgang der Rohöllagerbestände bekanntgegeben. Nach Berechnungen der Commerzbank sind die Ölreserven der größten Volkswirtschaft der Welt innerhalb von acht Wochen nun um 26,4 Millionen Barrel gefallen. Ein Abschmelzen der Reserven wird als Hinweis für eine stärkere Nachfrage gedeutet und hat in der Regel steigende Ölpreise zur Folge.
Der Goldpreis legte um bis zu 0,8 Prozent auf 1666,90 Dollar je Feinunze zu und notierte damit auf dem höchsten Niveau seit drei Monaten. Die Bestände in börsennotierten Indexfonds (ETFs) auf Gold stiegen zugleich auf den Rekordwert von 71,24 Millionen Feinunzen. Auch Silber, Platin und Palladium waren so teuer wie seit Monaten nicht mehr. Der Kupferpreis stieg um 1,3 Prozent auf ein Ein-Monatshoch bei 7705 Dollar pro Tonne.
Quelle: ntv.de, dpa