Marktberichte

Gipfelergebnis erfreut Anleger Öl und Industriemetalle teurer

Öl und Gas aus Venezuela: Eine Bohr-Expertin erklärt das Vorgehen.

Öl und Gas aus Venezuela: Eine Bohr-Expertin erklärt das Vorgehen.

(Foto: REUTERS)

Nach dem großen EU-Gipfel mit weitreichenden Beschlüssen zur Eindämmung der Schuldenkrise ziehen die Rohstoffpreise kräftig an: Die Konjunktursorgen flauen ab, der Ausblick auf ein stabiles Europa verspricht eine steigende Nachfrage.

Die Gipfel-Beschlüsse zur Bekämpfung der Euro-Krise haben die Risikofreude der Anleger am Rohstoffmarkt befeuert. Gefragt waren am Donnerstag vor allem Kupfer und Öl. Den sicheren Hafen Gold umschifften die Investoren dagegen. "Der Optimismus ist wieder größer, das könnte bei zyklischen Anlageklassen zumindest kurzfristig für eine Rallye sorgen", sagte Ong Yi Ling, Analyst bei Phillip Futures.        

Die Euro-Länder hatten sich auf ihrem Sondergipfel in der Nacht auf ein umfassendes Maßnahmenpaket geeinigt, um die in der Euro-Zone grassierende Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Für Griechenland schnürten sie ein neues Rettungspaket, das einen Schuldenerlass der privaten Gläubiger von nominal 50 Prozent der rund 200 Milliarden Euro ausstehenden Staatsanleihen vorsieht. Beschlossen wurde zudem, die Feuerkraft des Rettungsschirms EFSF zu erhöhen sowie die Banken zu stärken.     

Die Erleichterung über die Beschlüsse machte sich vor allem am Markt für Industriemetalle bemerkbar. Der Kupferpreis legte in der Spitze um drei Prozent auf 7910 Dollar je Tonne zu. Auch Nickel, Zink, Blei oder Zinn verteuerten sich deutlich. Die Preise für das US-Öl WTI und das Nordsee-Öl Brent kletterten um bis zu 2,5 und knapp zwei Prozent auf 92,43 beziehungsweise 110,96 Dollar je Fass.

Experten bezweifelten allerdings, dass die Preise für Öl und Kupfer nachhaltig nach oben gehen. "Ja, wir haben jetzt endlich einen Lösungsweg, aber es dürfte noch dauern, bis die beschlossenen Maßnahmen auch umgesetzt werden", sagte ein Händler. Bis dahin könnte sich schnell wieder Verunsicherung breit machen, die die Risikofreude der Anleger erneut dämpfen dürfte. "Der Profiteur sollte dann wieder Gold sein."

Am Donnerstag gab der Preis für das Edelmetall jedoch erst einmal leicht nach. Gold verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 1713 Dollar je Feinunze, nachdem es im Sog der übrigen Rohstoffe unmittelbar nach der Gipfel-Einigung noch auf ein Fünf-Wochen-Hoch von 1728,11 Dollar gestiegen war.

Quelle: ntv.de, rts

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