Dollar-Effekte am Markt für Gold Öl und Kupfer geben nach
12.09.2011, 11:45 Uhr
Bislang wird nur in Deutschland über einen Austritt diskutiert.
(Foto: AP)
Im internationalen Rohstoffhandel machen sich die anhaltenden Konjunktursorgen in fallenden Notierungen bemerkbar. Der Andrang verängstigter Investoren drückt den Goldpreis im Euroraum deutlich nach oben. Im Dollar-Raum sorgt die neue Stärke des Greenback für eine gegenläufige Entwicklung.
Die Debatte um eine Staatspleite Griechenlands hat Börsianern zufolge den Preis für Gold für Investoren aus der Eurozone auf ein neues Rekordhoch getrieben. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete in Euro zeitweise 1373,92 Euro.
Die Aufwertung der US-Währung drückte unterdessen den in Dollar notierten Goldpreis bis auf 1846,50 Dollar. Analyst Tom Pawlicki vom Brokerhaus MF Global sagte für die kommenden Tage einen Rückgang bis auf etwa 1750 Dollar voraus. Andere Börsianer betonten allerdings, Käufe asiatischer Schmuck-Hersteller könnten den Fall abfedern. In Indien, dem weltweit größten Edelmetall-Markt, steht die Hochzeitssaison bevor. Dort wird das Brautpaar traditionell mit Goldschmuck beschenkt. Die Verwendung in der Schmuckherstellung gilt neben dem Bedarf in der Elektro-Industrie und dem sicherheitsorientierten Anlagemarkt als wichtigste Impulsgeber für die Goldnachfrage.
Aus Furcht vor den realwirtschaftlichen Folgen der Schuldenkrise zogen sich Anleger unterdessen aus einigen Rohstoffen zurück. Ein Barrel der US-Rohölsorte WTI kostete mit 85,52 Dollar zeitweise 2 Prozent weniger als am Freitag. Das Nordsee-Öl der Sorte Brent verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 111,22 Dollar. Bei den Industriemetallen rutschte der Preis für eine Tonne Kupfer um 1,1 Prozent auf 8722,25 Dollar ab.
"Die Leute sind recht nervös wegen Griechenland und einiger anderer europäischer Staaten", sagte Fondsmanager Tetsu Emori vom Vermögensverwalter Astmax. Viele Investoren flöhen daher in den "sicheren Hafen" der Weltleitwährung. Der Dollar-Index kletterte um bis zu 0,8 Prozent auf ein Sechseinhalb-Monats-Hoch von 77,78 Punkten. Der Euro war mit 1,3499 Dollar zeitweise so billig wie seit Mitte Januar nicht mehr.
Quelle: ntv.de, rts