Entspannung im Syrien-Konflikt Öl wird etwas billiger
10.09.2013, 08:12 Uhr
Ölförderung im kalifornischen Wilmington Field.
(Foto: REUTERS)
Die USA rücken von einem Militärschlag gegen Syrien ab und setzen vorerst auf eine diplomatische Lösung. An den Rohstoffmärkten sorgt das für fallende Preise.
Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Syrien-Krise hat unter den Rohstoffanlegern für Entspannung gesorgt. Vor allem der Ölpreis geriet ins Rutschen, nachdem Russland eine Äußerung von US-Außenminister John Kerry zur Kontrolle von Syriens Chemiewaffen als Lösungsvorschlag aufgegriffen hatte. Die syrische Regierung begrüßte den russischen Vorstoß umgehend, ohne ausdrücklich zuzustimmen. Ein Militärschlag der USA gegen Syrien sei zwar noch immer möglich, aber die Wahrscheinlichkeit sei inzwischen doch kleiner geworden, sagte Ben Le Brun, Marktanalyst bei OptionsXpress in Sydney
Öl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um bis zu ein Prozent auf 112,61 Dollar je Fass und kostete damit so wenig wie seit einer Woche nicht mehr. Ende vergangenen Monats hatte der Brent-Preis noch auf einem Sechs-Monats-Hoch von mehr als 117 Dollar notiert, weil Investoren im Falle einer Eskalation des Konflikts Versorgungsengpässe fürchteten. Auch der Preis für das US-Öl WTI fiel in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 108,20 Dollar je Barrel.
Von Gold nahmen die Anleger ebenfalls Abstand. Der Preis für das vor allem in unsicheren Zeiten gefragte Edelmetall gab um 0,6 Prozent auf 1378 Dollar je Feinunze nach. Zusätzlich belastet wurde Gold auch von Spekulationen auf eine baldige Straffung der ultralockeren Geldpolitik der Fed. Die nächste Zinssitzung der US-Notenbank findet am 17. und 18. September statt.
Am Markt wird erwartet, dass die Fed dann den Startschuss zu einer Reduzierung ihrer Konjunkturhilfen geben wird. Die Ersatzwährung Gold sollte damit an Beliebtheit einbüßen. Allerdings stellt sich die Mehrheit der Händler von US-Staatsanleihen einer Umfrage zufolge erst einmal auf eine moderatere Drosselung ein. Die Notenbank pumpt derzeit jeden Monat 85 Milliarden Dollar in die Wirtschaft - über den Kauf von Immobilienpapieren und Staatsanleihen.
Quelle: ntv.de, rts