Proteste wegen Mohammed-Films Öl wird etwas teurer
21.09.2012, 13:35 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nach dem kräftigen Kursrutsch der vergangenen Tage zieht der Ölpreis ein wenig an. Auch Gold und Kupfer werden teurer, dagegen verbilligt sich Palmöl.
Spekulationen auf einen stockenden Nachschub sorgen für einen steigenden Ölpreis. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet mit 93,16 Dollar pro Fass 0,8 Prozent mehr als am Donnerstag. Brent-Öl aus der Nordsee verteuert sich um 0,6 Prozent auf 110,65 Dollar.
Als Grund nennen Börsianer vor allem die Unruhen in der islamischen Welt wegen des Mohammed-Films. Nach den Angriffen auf westliche Botschaften in einigen Staaten wie zum Beispiel Libyen - dem drittgrößten Ölproduzenten Afrikas - befürchteten einige Investoren wohl eine Destabilisierung der gesamten Region, hieß es. Bei Brent sorgten darüber hinaus Verzögerungen beim Wiederhochfahren der Produktion eines wichtigen Nordsee-Ölfeldes für steigende Preise, fügten Händler hinzu. In den vergangenen Tagen war der Ölpreis allerdings kräftig gefallen.
Auch Gold wird etwas teurer. Händler führen das auf Spekulationen auf eine anziehende Teuerung als Folge der neuen Flut billigen Notenbank-Geldes zurück. Der Goldpreis legt um 0,3 Prozent auf 1771,29 Dollar je Feinunze zu und tendiert damit gerade einmal sechs Dollar unter seinem Sechseinhalb-Monats-Hoch vom Wochenbeginn. "Wir müssen uns die Inflationsdaten aus den USA und Europa in den kommenden Monaten genau anschauen", sagt ein Börsianer. Falls es Anzeichen dafür gebe, dass die Lockerung der Geldpolitik die Preise treibe, könne mit weiteren Kursaufschlägen bei Gold gerechnet werden.
Kupfer verteuert sich indes um 0,6 Prozent auf 8322,50 Dollar und macht damit den größten Teil seines Vortagesverlustes wieder wett. "Die Grundstimmung ist positiv, da die Regierungen dazu zu neigen scheinen, ihre Volkswirtschaften zu stimulieren", sagt ein Börsianer. Viele Anleger zählten darauf, dass China in naher Zukunft entsprechende Beschlüsse fasst.
Steigende Lagerbestände schicken dagegen den Preis für Palmöl nach unten. Eine Tonne dieses als Lebensmittel und Bio-Kraftstoff verwendeten Pflanzenfetts verbilligt sich um bis zu zwei Prozent auf 2765 Ringgit (695 Euro). Das ist der niedrigste Stand seit Anfang Oktober 2011.
Die Export-Nachfrage ziehe zwar an, sagen Börsianer. Das Plus reiche aber nicht, um die gestiegene Produktion aufzufangen. Daher müsse für September mit einem weiteren Anstieg der Lagerbestände gerechnet werden. Im August waren die Reserven auf ein Zehn-Monats-Hoch von 2,1 Millionen Tonnen gestiegen. Darüber hinaus leide Palmöl unter dem Kursrutsch der Sojaöl-Futures in den USA und China, ergänzt ein Händler. Der US-Kontrakt fiel um bis zu 0,4 Prozent auf 54,42 US-Cent je Pfund. Der chinesische Future gab 1,5 Prozent auf 9676 Yuan (1534 Dollar) je Tonne nach.
Quelle: ntv.de, jga/rts