Marktberichte

Optimismus treibt Preise Ölpreis auf 18-Monats-Hoch

Anleger setzen zu Beginn des neuen Quartals auf Öl. Die US-Rohölsorte WTI verteuert sich bis um 68 Cent auf 84,54 Dollar je Fass und erklimmo damit den höchsten Stand seit Oktober 2008. Der zunehmende Konjunkturoptimismus treibt auch die Kupfer- und Nickelpreise an.

Eine kanadische Gans fliegt an einer riesigen Nickel-Münze vorbei, einer neun Meter großen Replik des kanadischen Fünf-Cent-Stückes, das wie ebenso wie das Fünf-Cent-Stück in den USA "Nickel" genannt wird.

Eine kanadische Gans fliegt an einer riesigen Nickel-Münze vorbei, einer neun Meter großen Replik des kanadischen Fünf-Cent-Stückes, das wie ebenso wie das Fünf-Cent-Stück in den USA "Nickel" genannt wird.

(Foto: REUTERS)

Die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage hat den Preisen für Kupfer und Nickel Auftrieb gegeben. Auslöser waren die überraschend stark gestiegenen chinesischen Einkaufsmanager-Indizes, sagten Börsianer. Darüber hinaus seien verstärkte Käufe spekulativ orientierter Anleger zu verzeichnen.

"Die neuen Hochs ziehen frisches Kapital an, da die Leute zunehmend von der Nachhaltigkeit des Wachstums überzeugt sind", betonte Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg. Er halte dies jedoch für eine Fehleinschätzung und warnte vor einer Spekulationsblase. "Zum einen sollte allerspätestens nach dem baldigen Auslaufen der Konjunkturprogramme in China die Nachfrage nicht mehr weiter zunehmen." Außerdem müsse damit gerechnet werden, dass einige chinesische Kupferhändler ihre Lagerbestände angesichts der gestiegenen Preise zumindest teilweise wieder verkaufen.

Das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall kostete mit 7932 US-Dollar je Tonne zeitweise soviel wie seit August 2008 nicht mehr. Das zur Stahl-Herstellung benötigte Nickel markierte bei 25.675 US-Dollar den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Das Metall hatte sich im ersten Quartal bereits unter anderem wegen des knappen Angebots um rund 35 Prozent verteuert und damit die übrigen Industriemetalle hinter sich gelassen.

Ölpreis über 84 Dollar

Der Zufluss frischen Kapitals sorgte auch bei Rohöl für weiter steigende Preise. Dieser Faktor überlagerte Börsianern zufolge sowohl den wieder anziehenden US-Dollar, der üblicherweise die Kurse drückt, als auch den erneuten Anstieg der US-Lagerbestände. Die richtungsweisende US-Sorte WTI kletterte um bis zu ein Prozent auf ein 18-Monats-Hoch von 84,62 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Die Nordsee-Sorte Brent stieg in der Spitze um 1,1 Prozent auf 86,59 US-Dollar und war damit ebenfalls so teuer wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr.

Soja, Weizen und Mais leicht erholt

Bei den Agrar-Rohstoffen erholte sich der Preis für Sojabohnen nach dem 3,4-prozentigen Kursrutsch vom Vortag wieder etwas. Der richtungsweisende Mai-Kontrakt verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 9,465 US-Dollar je Scheffel, nachdem er am Mittwoch auf ein Zwei-Wochen-Tief von 9,305 US-Dollar gerutscht war. Auslöser waren die überraschend hohen US-Lagerbestände. Analysten betonten, angesichts der beginnenden Aussaat in den USA müsse mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden. Weizen und Mais machten ihr Vortagesminus ebenfalls teilweise wett und verteuerten sich auf 4,560 beziehungsweise 3,480 US-Dollar je Scheffel.

Gold stabil

Gold kostete mit 1115,75 US-Dollar beziehungsweise 826,73 Euro ungefähr so viel wie am Mittwoch. "Wir beobachten Käufe von europäischen Privatanlegern, die einen sicheren Anlage-Hafen suchen", sagte ein Börsianer. Die Umsätze seien allerdings nicht allzu hoch. Mit größeren Kursbewegungen könne erst dann gerechnet werden, wenn Gold aus der Spanne zwischen 1120 und 1100 US-Dollar ausbrechen könne.

Quelle: ntv.de, rts

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