Marktberichte

Streik in Nigeria verpufft Ölpreis entspannt sich

Die Lage am Ölmarkt hat sich am Mittwoch etwas entspannt. Nachdem Streiks in dem wichtigen Ölexportland Nigeria wider Erwarten keinen Einfluss auf die Ausfuhren hatten, fiel der Ölpreis bis auf 71,13 US-Dollar zurück. Am Mittag kostete ein Barrel (Fass zu 159 Liter) der Nordseesorte Brent 71,24 Dollar. Zu Wochenbeginn noch hatte Öl einen Dollar mehr gekostet -damit musste für den Rohstoff zeitweise so viel bezahlt werden wie seit August 2006 nicht mehr. Die weitere Entwicklung dürfte nun von den am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Daten zu den US-Lagerbeständen bestimmt werden, sagten Händler.

Doch selbst wenn die Daten wie erwartet einen Anstieg der Benzinbestände ausweisen sollten, erwarten einige Experten auf längere Sicht keinen deutlichen Ölpreisrückgang. Nach einer sehr ruhigen Wirbelsturmsaison im vergangenen Jahr rechnet HVB-Analyst Jochen Hitzfeld in diesem Jahr mit ungewöhnlich heftigen Hurrikans. Die Erfahrungen aus dem Jahre 2005 hätten gezeigt, dass durch Unwetter verursachte Verzögerungen bei der Ölverarbeitung schwer zu kompensieren seien, meint Hitzfeld. Sollten die Anlagen im Golf von Mexiko ernsthaft beschädigt werden, könnte der Ölpreis um bis zu zwanzig Prozent in die Höhe schießen.

Kaum verändert zeigten sich zur Wochenmitte die Preise für Gold und andere Edelmetalle. Der Preis für Kupfer stieg leicht an und notierte zeitweise bei 7520 US-Dollar je Tonne. Drohende Streiks in Chile und Peru stützten den Preis, schrieb Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank in einer Studie. "Mittelfristig glauben wir jedoch, dass der Kupferpreis nachgeben wird, weil die Importnachfrage Chinas in den kommenden Monaten stark zurückgehen wird". Das Metall kommt überwiegend in der Bau- und Elektroindustrie zum Einsatz. Daher ist die Bautätigkeit in den Industrie- und Schwellenländern, wie vor allem in China, maßgeblich für die Nachfrage. Blei setzte ebenfalls seinen Höhenflug fort. Nachrichten über drohende Streiks in Minen und niedrige Lagerbestände trieben den Preis für Blei zeitweise auf ein neues Rekordhoch bei 2475 Dollar je Tonne.

Quelle: ntv.de

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