Marktberichte

Angst vor Domino-Effekt Ölpreis gibt nach

Zweifel an der Zahlungsunfähigkeit des Emirats Dubai und schwache japanische Konjunkturdaten drücken die Öl- und Metallpreise zum Wochenschluss tief ins Minus. Die Zuversicht in die Erholung der Weltwirtschaft sei zerstört worden, heißt es bei Marktteilnehmern.

Kommt da noch was aus Dubai?

Kommt da noch was aus Dubai?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Die Lage in Dubai ist sehr beunruhigend", sagt Rohstoffexperte Benson Wang von Commodity Broking Services in Sydney. "Die Leute sind offenbar besorgt wegen des möglichen Domino-Effekts, wenn Dubai seine Schulden nicht zurückzahlen kann." Die führende US-Ölsorte WTI brach am Morgen um 4,5 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Tief von 74,49 Dollar je Barrel ein. Dies ist der größte Kursrutsch seit zwei Monaten. Brent verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 75,86 Dollar.

Auf dem Goldmarkt kamen neben den Dubaisorgen noch Gewinnmitnahmen und ein anziehender Dollar hinzu. Der Preis für eine Feinunze fiel um bis zu 4,6 Prozent auf 1138,20 - den niedrigsten Stand seit einer Woche. Zugleich war dies der größte Intraday-Kursrutsch seit gut einem Jahr. Im Verlauf grenzte Gold seine Verlusten aber wieder etwas ein und notierte am Mittag mit 1.160,85 Dollar noch 2,7 Prozent tiefer. Für Volkswirt Tatsufumi Okoshi von Nomura Securities ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis Gold die psychologisch wichtige Marke von 1200 Dollar überspringt. Seit Monatsbeginn hat sich das Edelmetall, angetrieben von der Dollar-Schwäche, um 13 Prozent verteuert.

Auch die Preise der anderen Edelmetalle ließen Federn. Silber verbilligte sich um mehr als drei Prozent, Platin um 1,3 und Palladium um knapp drei Prozent. Der Kupferpreis rutschte zeitweise um fast drei Prozent auf 6.627 Dollar - den niedrigsten Stand seit zehn Tagen. Am späten Vormittag notierte er mit 6.735 Dollar noch 1,3 Prozent tiefer. Auch die Preise der anderen Industriemetalle gaben deutlich nach: Zink und Nickel verbilligten sich um drei Prozent, Blei um mehr als vier Prozent.

"Der Risikoappetit der Marktteilnehmer hat sich zumindest vorübergehend merklich abgekühlt, und ohne Unterstützung der Finanzmärkte kommen die negativen Fundamentaldaten wieder stärker zur Geltung", schrieb Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg in einem Kommentar und verwies auf die größtenteils weiter gestiegenen Lagerbestände an der Londoner Metallbörse. Dies zeige, dass der Preisanstieg der vergangenen Monate nicht fundamental getrieben war.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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