Versorgung entspannt sich Ölpreis gibt weiter nach
25.07.2007, 16:48 UhrDer Ölpreis hat am Mittwoch den vierten Tag in Folge nachgegeben. Händlern zufolge sorgte die Aussicht auf eine anziehende Raffinerie-Produktion in den USA für Entspannung. In den USA arbeiten nach unplanmäßigen Wartungsarbeiten einige Raffinerien wieder. Analysten sagen deshalb einen Anstieg der Benzin-Vorräte voraus. "Der Ölpreis wird nicht mehr von der Nachfrage getrieben, sondern davon, wie angespannt die Versorgungslage ist", konstatierte der monatliche Ölreport des Centre for Global Energy Studies.
Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 16 Cent auf 74,92 Dollar. Die US-Leichtölsorte WTI war zunächst ebenfalls günstiger zu haben, kostete am Nachmittag aber mit 73,80 Dollar 24 Cent mehr.
Angesichts der jüngsten Rally haben Analysten ihre Prognosen für den Ölpreis deutlich angehoben. Für Brent-Öl sagen 34 von Reuters befragte Experten für den Jahresschnitt 2007 im Mittel nun einen Preis von 66,31 Dollar voraus. Das sind gut drei Dollar mehr, als sie noch im Juni geschätzt hatten. Für WTI liegen die Schätzungen für das Jahresmittel bei 64,70 Dollar.
Dollar-Anstieg drückt Metalle
Im Zuge des sich erholenden Dollars verbilligte sich Gold. Das Edelmetall kostete 675,40 Dollar je Feinunze und damit gut fünf Dollar weniger als im späten Vortagesgeschäft. Bei einem schwachen Dollar nutzen Anleger Gold oft als Absicherung gegen Inflationsgefahren, außerdem wird es günstiger für Investoren aus anderen Währungsräumen. Zieht der Dollar wieder an, fällt üblicherweise der Goldpreis. Fast drei Viertel der Goldproduktion werden einer Goldman-Sachs-Studie zufolge in der Schmuckbranche verarbeitet. Außerdem wird das Edelmetall aufgrund seiner Leitfähigkeit in der Elektroindustrie verwendet. Etwa zehn bis 15 Prozent werden in Form von Goldbarren und Münzen als Kapitalanlage in Tresoren gelagert.
Auch die Industriemetalle verbilligten sich im Zuge des anziehenden Dollars. Kupfer wurde um 7815 Dollar je Tonne gehandelt. Noch zu Wochenbeginn mussten mehr als 8200 Dollar bezahlt werden. Zur Entspannung am Kupfermarkt trug auch die Aussicht auf ein Ende von Arbeitskämpfen in chilenischen Kupferminen bei.
Von dem Abwärtssog wurde auch Blei erfasst, die Tonne wechselte zeitweise zu 3215 Dollar den Besitzer. Händler blieben gelassen und sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem am Montag ein Rekordpreis von 3500 Dollar erreicht worden war.
Quelle: ntv.de