Marktberichte

Schwere Wirtschaftskrise Ölpreis gibt weiter nach

Die Ölpreise sind zum Wochenanfang erneut unter Druck gekommen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI notierte mit 38,90 Dollar 4,7 Prozent niedriger als am Freitag, während ein Barrel (159 Liter) Brent mit 42,90 Dollar rund drei Prozent weniger kostete.

Am Ölmarkt wirke die in den USA im Dezember deutliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt nach, sagten Händler. Die schwere Wirtschaftskrise der größten Volkswirtschaft der Welt dürfte die Nachfrage nach Rohöl weiter belasten. Selbst die Aussicht auf weniger Öl aus Saudi-Arabien führte nicht zu steigenden Preisen. Das Land erwägt wegen des Ölpreis-Rutsches eine Produktionssenkung. Auch Iran hatte erklärt, solle der Ölpreis weiter fallen, könnte die Opec im März erneut eine Fördermengensenkung vornehmen.

Da die USA mit einem Anteil von 25 Prozent nach wie vor der größte Ölkonsument sei, hätten die Nachrichten vom Arbeitsmarkt Sorgen vor einer weiteren Abschwächung der Nachfrage beflügelt, erläuterte ein Analyst. Die Risiken auf der Angebotsseite blieben indes derzeit im Hintergrund bestehen. So sei der Gaskonflikt zwischen Russland und der Ukraine noch nicht beigelegt. Zudem halte der Konflikt im Gazastreifen weiter an.

China steuert gegen

Die chinesische Notenbank rechnet dagegen nicht mit einem dramatischen Wachstumseinbruch in der Volksrepublik infolge der Finanzkrise. "Es ist ein moderater Rückgang", sagte Notenbank-Gouverneur Zhou Xiaochuan in Basel. "Wir werden aber sicher sehr wachsam bleiben, um einen scharfen Abschwung zu vermeiden." Verglichen mit vielen anderen Ländern spüre China bislang aber nur einer leichte Konjunkturabkühlung.

Opec-Öl billiger

Angesichts der schlechten Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten in den USA ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zum Wochenschluss weiter gefallen. Ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten der zwölf Mitgliedsländer kostete am Freitag im Durchschnitt 41,92 US-Dollar im Vergleich zu 42,13 Dollar am Vortag, meldete das Opec-Sekretariat am Montag. Die Opec berechnet ihren sogenannten Korbpreis seit Jahresbeginn auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. Indonesien hat seine Mitgliedschaft bis auf weiteres ausgesetzt.

Goldpreis sinkt

Auch die Preise für Industriemetalle gaben nach, was Händler ebenfalls auf die erwartete Nachfrage-Schwäche zurückführten. Schon jetzt werden die Lagerhallen immer voller, wie aus Daten der Londoner Rohstoffbörse hervorgeht. Der Kupferpreis lag 5,6 Prozent niedriger bei 3225 Dollar je Tonne, Blei, Aluminium und Nickel wurden mehr als vier Prozent billiger.

Der Goldpreis sank um ein Prozent auf 844,70 Dollar die Feinunze. Marktteilnehmern zufolge belastete auch der wieder anziehende US-Dollar die Kurse. Investoren nutzen das Edelmetall häufig als alternatives Investment zur US-Währung, weshalb sich die Kurse meist in entgegengesetzter Richtung bewegen.

Quelle: ntv.de

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