Hauptreisezeit in USA Ölpreis knapp unter Rekord
12.07.2007, 15:37 UhrDer Ölpreis ist wegen der hohen Benzinnachfrage in den USA am Donnerstag weiter gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent, die derzeit als Gradmesser für den Rohölmarkt gilt, kostete am Mittag 76,33 Dollar je Fass und damit 1,18 Prozent mehr als am Vortag. Ein Barrel der Sorte US-Leichtöl wechselte für 72,24 Dollar den Besitzer und war damit rund ein Prozent teurer. In den USA ist gegenwärtig Hauptreisezeit.
Auch überraschend hohe Benzinlagerbestände in den Vereinigten Staaten sorgten nicht für Entspannung am Rohölmarkt, der sich knapp unter seinen Höchstständen bewegt. Am Mittwoch war der Ölpreis kurzzeitig kräftig gefallen, nachdem die US-Energieagentur einen Anstieg der Reserven um 1,2 Mio. Barrel gemeldet hatte. Händler sagten jedoch, die Lagerbestände seien nach wie vor deutlich niedriger als vor einem Jahr.
Der Blick richtet sich nun auf die Veröffentlichung des Monatsberichtes der Internationalen Energieagentur am Freitag. Sie hatte kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach die Rohölnachfrage in den nächsten fünf Jahren stärker als bislang erwartet steigen werde. Die Förderung werde dieser Entwicklung hinterherhinken.
Trotz des schwachen US-Dollar war Gold etwas billiger. In Regel entwickelt sich der Goldpreis gegenläufig zum US-Dollar. Eine Feinunze kostete am Donnerstag am Spotmarkt 665 US-Dollar nach 665,90 US-Dollar im späten US-Handel. Analysten zufolge investierten allerdings bislang weniger Anleger in das Edelmetall, als angesichts der US-Dollarschwäche zu erwarten gewesen sei.
"Gold hat das Potenzial, höher zu notieren, aber nur, wenn die Anleger bereit sind, es zu kaufen", sagte John Reade, Chef-Metallstratege bei UBS. Analysten und Händler prognostizierten in einer Umfrage einen Anstieg des Goldpreises von zehn Prozent in diesem Jahr. Diese Entwicklung werde sich im kommenden Jahr fortsetzen. Gründe dafür sind den Analysten zufolge der schwache US-Dollar und geringeren Goldverkäufe durch die Zentralbanken.
Der Kupferpreis stieg am Donnerstag wegen abnehmender Lagerbestände und eines andauernden Streiks in einer großen Mine in Chile leicht an. Händlern zufolge wurde der Anstieg allerdings durch Sorgen um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft gebremst. Eine Tonne des Industriemetalls kostete am Donnerstag 7940 US-Dollar nach 7855 US-Dollar am Vortag.
Der Reuters-Rohstoffindex startete 0,03 Prozent niedriger bei 322,77 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de