Marktberichte

Preissprünge bei Rohstoffen Ölpreis legt deutlich zu

Mit Preissprüngen haben die Rohstoffmärkte zum Wochenbeginn auf das chinesische Konjunkturpaket reagiert. Die chinesische Regierung will einem Agenturbericht zufolge wegen der Finanzkrise bis 2010 rund vier Billionen Yuan (rund 458 Mrd. Euro) in Infrastruktur- und Sozialprojekte investieren und dürfte damit nach Einschätzung von Experten wieder Schwung in die Rohstoffnachfrage bringen. "Nun dürfte auf ähnliche Maßnahmen auch in den anderen großen Volkswirtschaften spekuliert werden", erklärte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Ein Fass (159 Liter) der in den USA richtungweisenden Sorte WTI verteuerte sich um 5,4 Prozent auf 64,31 Dollar. Nordsee-Öl der Sorte Brent wurde 5,6 Prozent höher bei 60,56 Dollar gehandelt. Marktteilnehmer begründeten den höheren Preis zudem mit den Plänen des weltgrößten Ölexporteurs Saudi-Arabien, seine Dezemberlieferungen nach Asien um fünf Prozent zu kürzen. Analysten zufolge steigt damit die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Produktionskürzung durch das Förderkartell Opec.

Das Golf-Emirat Katar hat einen Ölpreis von mehr als 70 Dollar pro Barrel als notwendig bezeichnet. Ein niedrigerer Preis würde Unternehmen und Öl-Produzenten von Investitionen abhalten, sagte der Öl-Minister des Landes, Abdullah al-Attijah. Teure Fördervorhaben wie in der Tiefsee oder der Abbau von Ölsandlagerstätten müssten dann auf Eis gelegt werden. In diesem Fall drohten kurz- oder mittelfristige Versorgungsengpässe, wie al-Attijah weiter sagte. Katar ist einer der kleinsten Produzenten des Öl-Kartells Opec.

Die Sorge über eine weltweite Konjunkturflaute im nächsten Jahr hat den Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) weiter gedrückt. Zum Wochenschluss am vergangenen Freitag fiel der Durchschnittspreis für ein Barrel aus den Fördergebieten der 13 Opec-Staaten auf 53,49 US-Dollar. Das waren 1,40 Dollar weniger als am Donnerstag (54,89 Dollar), berichtete das Opec-Sekretariat am Montag.

Mit deutlichen Preissteigerungen reagierten die Industriemetalle auf das Konjunkturprogramm. "Es wird einen direkten Einfluss auf die Nachfrage geben", sagte ein Händler. Skeptischer äußerte sich Analyst Yang Yongbin von HNA Topwin Futures: "Die Weltwirtschaft ist noch immer im Abwärtstrend." Das für die Industriemetalle richtungsweisende Kupfer verteuerte sich um 8,4 Prozent auf 4070 Dollar je Tonne. Nickel stieg um 8,3 Prozent auf 12.125 Dollar je Tonne.

Gebremster Anstieg beim Gold

Die steigenden Notierungen bei Öl und Industriemetallen zogen den Goldpreis nach oben. Allerdings blieb der Anstieg mit gut zwei Prozent auf 752,80 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) hinter dem anderer Rohstoffe zurück. Händler wiesen darauf hin, dass angesichts steigender Aktienkurse Investoren etwas risikofreudiger seien und Gold als sicherer Anlagehafen damit weniger gefragt sei.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen