"Humberto" sorgt für Wirbel Ölpreis nahe Rekordhoch
13.09.2007, 15:29 UhrDer Ölpreis hat sich am Donnerstag weiter in der Nähe seines am Vortag erreichten Rekordhochs bewegt. Ein Barrel US-Leichtöl kostete am frühen Nachmittag 79,88 US-Dollar und damit drei Cent weniger als im späten US-Geschäft. Am Mittwoch hatte das Fass zeitweise 80,18 US-Dollar und damit so viel wie noch nie gekostet. Für die Nordseesorte Brent mussten Händler zuletzt mit 77,44 US-Dollar 24 Cent weniger zahlen. Seit Jahresbeginn hat sich Öl um rund 30 Prozent verteuert.
Händler machten für den hohen Ölpreis auch die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zu den Öllagerbeständen in den USA verantwortlich. Die wöchentlichen Vorräte waren auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten gefallen. Experten sagten, die von der Opec am Dienstag beschlossene Erhöhung der Ölfördermenge ab November um 500.000 Barrel täglich könne den Anstieg des Ölpreises nicht aufhalten. Die Anhebung sei nicht genug, um die Nachfrage nach Heizöl in diesem Winter zu befriedigen.
Börsianer verwiesen zudem auf den Hurrikan "Humberto", der am Donnerstag die texanische Küste erreicht hat. In der Region befinden sich wichtige Ölförderanlagen und Raffinerien. Vertreter der Ölindustrie sagten kaum Störungen des Betriebs voraus. Eine Raffinerie des französischen Total-Konzerns allerdings musste wegen eines Stromausfalls, der durch den Wirbelsturm verursacht worden war, schließen.
Gewinnmitnahmen drückten den Goldpreis bis auf 706,10 US-Dollar je Feinunze. Händler gingen allerdings davon aus, dass die Kurse nur sehr kurzzeitig sinken werden. Fundamental spreche vieles dafür, dass der Preis für das Edelmetall schon bald neue Höhen erreichen werde. "Mit der aktuellen US-Dollarschwäche und den vielen Fragezeichen im Moment sind die Abschläge dafür gut, um wieder zu kaufen", sagte Händler Simon Weeks von der Bank of Nova Scotia. Der Markt werde mehr oder weniger auf der Stelle treten, bis die US-Notenbank (Fed) ihren Zinsentscheid bekanntgegeben habe.
Kupfer wechselte zu 7380 US-Dollar je Tonne den Besitzer nach 7420 US-Dollar im späten US-Geschäft. Die Tonne Nickel kostete nahezu unverändert 27.350 US-Dollar.
Der Reuters-Rohstoffindex startete kaum verändert bei 321 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de