Atomstreit mit Iran Ölpreis springt nach oben
26.03.2007, 15:24 UhrDie Angst vor einer Eskalation im Streit um das umstrittene iranische Atomprogramm hat den Ölpreis am Montag auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn getrieben. Ein Fass US-Leichtöl zur Lieferung im Mai kostete 62,94 US-Dollar und damit 66 Cent mehr als am Freitag. Die Nordseesorte Brent legte 78 Cent auf 63,96 US-Dollar zu.
Als weltweit viertgrößter Öllieferant hatte der Iran seine Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen eingeschränkt, nachdem der UN-Sicherheitsrat neue Sanktionen gegen das Land beschlossen hatte. Dies nährte an den Börsen Befürchtungen, dass die Erdölzufuhr aus dem Iran unterbrochen werden könnte. "Die Lage im Mittleren Osten ist viel unsicherer geworden", sagte David Moore von der Commonwealth Bank of Australia. Das Risiko, dass sich die Situation weiter verschärfe, werde dem Ölpreis wohl weiterhin Auftrieb verleihen.
Der Atomkonflikt trieb auch den Goldpreis in die Höhe. Eine Feinunze kostete 659,50 US-Dollar. "Gold ist ein bisschen teurer, hauptsächlich wegen der Lage im Iran und ihrem Einfluss auf den Ölmarkt", sagte Analyst James Moore von TheBullionDesk.com. Ein steigender Ölpreis verstärkt üblicherweise die Nachfrage nach Gold, weil sich Anleger dadurch gegen Inflationsrisiken abzusichern versuchen. Silber, in der Schmuckherstellung und in der Industrie zum Einsatz kommt, verteuerte sich auf 13,30 US-Dollar je Feinunze.
Von den Basismetallen war Kupfer gefragt. Das Industriemetall legte vor allem wegen einer starken Nachfrage aus China auf 6780 US-Dollar je Tonne zu. Nach den Kursgewinnen der letzten Woche sei eine Konsolidierung aber schon überfällig, schrieb Analyst William Adams von Basemetals.com in einer Studie. Er rechne mit weiter steigenden Preisen.
Der Zinn-Preis kletterte angetrieben von Befürchtungen, es könne in Indonesien zu Versorgungsengpässen kommen, auf ein Rekordhoch von 14.400 US-Dollar je Tonne. Zinn wird unter anderem zur Herstellung von Konservendosen verwendet, der weltweit zweitgrößte Hersteller ist Indonesien.
Der Reuters-Rohstoffindex CRB startete 0,04 Prozent tiefer bei 310,82 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de