Sinkende Lagerbestände Ölpreis steigt
24.09.2008, 14:49 UhrDie Aussicht auf eine Angebotsverknappung hat den Ölpreis am Mittwoch wieder steigen lassen. Analysten führen dies auf anhaltende Produktionsengpässe infolge des Hurrikans "Ike" zurück. So sind in Texas noch immer sechs Raffinerien außer Betrieb, vier weitere Anlagen arbeiten mit reduzierter Kapazität. Experten erwarten, dass die Rohöllagerbestände in den USA die fünfte Woche in Folge gesunken sind.
Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um gut zwei Prozent auf 108,95 Dollar. Das Barrel Nordseeöl der Sorte Brent wurde 2,3 Prozent höher bei 105,48 Dollar gehandelt. Die Spätfolgen von "Ike" überlagerten Händlern zufolge die anhaltende Unsicherheit über das von der US-Regierung geplante Rettungspaket für die krisengeschüttelte Finanzbranche. An den Märkten wird erwartet, dass das Programm die Konjunktur stimuliert und auch die Rohstoffnachfrage anheizt.
Goldpreis etwas niedriger
Das zuletzt als sicherer Anlagehafen gefragte Gold verbilligte sich etwas. Die Feinunze wurde 0,2 Prozent billiger bei 888,70 Dollar gehandelt. Händler führten dies auf eine wieder etwas gestiegene Risikobereitschaft der Anleger zurück, nachdem der Investor Warren Buffett mit fünf Mrd. Dollar bei der US-Bank Goldman Sachs eingestiegen war. "Die Situation an den Finanzmärkten beruhigt sich ein wenig", sagte Metallhändler Michael Blumenroth von der Deutschen Bank. "Die Goldman-Nachrichten zeigen, dass die die Leute den Banken wieder vertrauen und bereit sind, in Banken zu investieren." Gebremst wurde der Preisrückgang bei Gold allerdings vom teureren Öl. Gold gilt als Schutz vor einer von teurem Öl ausgelösten Inflation.
Bei den Industriemetallen gab es nur wenig Bewegung, da Investoren abwarten, wie das US-Bankenrettungspaket ausgestaltet sein wird. "Alles ist in der Schwebe", sagte Rohstoff-Analyst Gary Mead von Virtual Metals. Die Tonne Kupfer verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 6985 Dollar.
Quelle: ntv.de