Sichere Häfen gesucht Ölpreis weiter getrieben
30.03.2007, 14:44 UhrDie anhaltenden Spannungen zwischen Großbritannien und dem Iran haben den Ölpreis am Freitag erneut nach oben getrieben. Die Angst vor einer Eskalation des Streits sorgte auch für einen höheren Preis für Gold, das bei der Geldanlage als sicherer Hafen gilt.
Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls stieg um 0,3 Prozent auf 664 Dollar. "Hier sind nicht nur Spekulanten aktiv, sondern es gibt auch eine Nachfrage nach langfristiger Anlage", sagte Wolfgang Wrzesniok-Rosbach vom Edelmetallverarbeiter Heraeus. Gold wird von den Anlegern oft als Absicherung gegen eine vom Ölpreis getriebene Inflation gekauft.
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl verteuerte sich bis zum Freitagnachmittag um 1,11 Dollar auf 68,99 Dollar, US-Leichtöl zur Lieferung im Mai kostete 66,73 Dollar und damit 70 Cent mehr als am Vortag.
In dem Streit um die im Iran festgehaltenen 15 britischen Marine-Soldaten zeichnete sich keine Lösung ab. Großbritannien will nach den Vereinten Nationen nun auch die Europäische Union um Unterstützung in der Gefangenenkrise bitten und damit den Druck auf den Iran erhöhen. Am Donnerstag hatte der UN-Sicherheitsrat in einer abgeschwächten Erklärung seine Sorge um die im Iran festgehaltenen britischen Soldaten ausgedrückt. Die Islamische Republik ist der viertgrößte Öl-Exporteur der Welt.
Für Auftrieb beim Ölpreis sorgte auch der seit 17 Tagen anhaltende Streik im französischen Öl-Terminal Fos-Lavera in der Nähe von Marseille. Falls die streikenden Arbeiter und Gaz de France sich nicht einigen könnten, drohe der europäischen ölverarbeitenden Industrie in Europa zumindest auf kurze Sicht extreme Knappheit, prognostizierten die Analysten der Citigroup. Denn dann schlössen einige Raffinerien komplett.
Kupfer verteuerte sich um ein Prozent auf 6900 Dollar je Tonne. Analysten zufolge wurde der Preis durch eine hohe Nachfrage aus China gestützt. Die Zuschläge blieben allerdings wegen der Angst vor einer Abschwächung der globalen Konjunktur begrenzt. "Wir beobachten eine etwas höhere Besorgnis über die Aussichten für die US-Konjunktur", sagte Analyst Adam Rowley von der Macquarie Bank.
Der Reuters-Rohstoffindex startete kaum verändert mit 317,78 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de