Marktberichte

Rohstoffe im Friedensmodus Ölpreise geben deutlich nach

In Reih' und Glied: Diese Pferdekopfpumpen saugen brennbare Massen aus dem Sakhir-Feld unter dem Boden von Bahrein.

In Reih' und Glied: Diese Pferdekopfpumpen saugen brennbare Massen aus dem Sakhir-Feld unter dem Boden von Bahrein.

(Foto: AP)

Im Handel mit Energierohstoffen wechseln Investoren aus dem Konfliktszenario zurück in den Alltag: Die Angst vor einer Eskalation in Syrien mit einem US-Militärschlag lässt spürbar nach. Die Preise für Rohöl kommen zurück.

Die Aussicht auf eine diplomatische Lösung der Syrien-Krise macht Öl wieder billiger. Das Nordseeöl Brent verlor in der Spitze 2,7 Prozent auf 108,73 Dollar je Fass und kostete damit so wenig wie seit vier Wochen nicht mehr. Ende August hatte der Preis noch bei mehr als 117 Dollar gelegen. Auch das US-Öl WTI verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 106,66 Dollar je Barrel.

Die Sorgen vor einer Eskalation im Nahen Osten lassen spürbar nach: Russland und die USA hatten am Samstag einen Zeitplan zur Zerstörung der syrischen Chemiewaffen-Bestände vereinbart. Demnach muss das Regime in Damaskus seine Chemiewaffen innerhalb eine Woche offenlegen. In den nächsten Monaten sollen dann alle Chemiewaffen aus dem Bürgerkriegsland gebracht und zerstört werden, bis Mitte 2014 soll der Prozess abgeschlossen sein. Damit gilt ein US-Angriff auf Syrien als unwahrscheinlich. Die Risikoprämie für Öl gehe daher zurück, erklärten Händler.

Auch der Goldpreis sinkt

Bereits vor dem Wochenende hatten die Ölpreise nach starken Aufschlägen wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Belastet von einem leicht enttäuschend ausgefallenen Uni-Michigan-Index und daraus abgeleiteten Sorgen über einen Rückgang der Ölnachfrage büßte der Preis für einen Barrel WTI am Freitag leicht an Wert ein. Zum Settlement sank er um 0,4 Prozent auf 108,21 Dollar.

Am Edelmetallmarkt näherte sich der Preis für Gold vor dem Wochenende der Marke von 1300 Dollar an. Die Feinunze sank zum Settlement am vergangenen Freitag um 1,7 Prozent auf 1308,60 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Wochen. Noch Anfang der Woche hatte der Preis knapp unter 1400 Dollar gelegen. Mit der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank und der Entspannung im Syrienkonflikt wird Gold derzeit weder als Schutz vor Inflation noch als sicherer Hafen in Krisenzeiten stärker nachgefragt. Zu Wochenbeginn notiert die Feinunze bei 1325,20 Dollar.

Am Kupfermarkt griffen die wieder optimistisch gestimmten Investoren dagegen gerne zu. Das Industriemetall verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 7076 Dollar je Tonne. Die konjunkturelle Lage in Europa, USA und China verbessere sich, sagte Andrew Shaw von der Credit Suisse in Singapur. Noch sei es allerdings zweifelhaft, ob dies ausreiche, um die Preise nach oben zu treiben.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts

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