Marktberichte

China-Zinsschritt am Horizont Ölpreise geben nach

Die Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Kurswechsel in der Geldpolitik Chinas dämpfen an den Rohstoffmärkten die Nachfrageerwartungen. Die Notierungen für Rohöl aus den USA und Europa weichen zurück. Gold markiert angesichts der Unsicherheit in der Euro-Zone neue Höchststände.

Rohölprobe im Labor: Wenn Peking die chinesische Wirtschaft zügelt, dürfte die Nachfrage schlagartig einbrechen.

Rohölprobe im Labor: Wenn Peking die chinesische Wirtschaft zügelt, dürfte die Nachfrage schlagartig einbrechen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Ölpreise sind im asiatischen Handel gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Januar kostete 89,11 US-Dollar. Das waren 27 Cent weniger als zu Wochenbeginn. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 35 Cent auf 91,10 Dollar.

Erneut belasteten Händlern zufolge Spekulationen über eine mögliche Leitzinserhöhung der chinesischen Notenbank den Ölmarkt. Eine Zinserhöhung würde die Nachfrage in China dämpfen und damit auch den Ölverbrauch reduzieren. Die Gerüchte seien zudem ein guter Anlass, nach dem jüngsten Preisanstieg Gewinne mitzunehmen, hieß es.

Zu Wochenbeginn hatten Händler von einem überwiegend impulslosen Handel gesprochen. Experten führten die zurzeit hohen Ölpreise auf mehrere Faktoren zurück. Zuletzt habe insbesondere die Aussicht auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik für einen Preisanstieg gesorgt, hieß es bei der Commerzbank. Neben dem allgemeinen Marktoptimismus nannte die Frankfurter Bank ein großes spekulatives Interesse am Ölmarkt.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats kostete ein Barrel am vergangenen Freitag im Durchschnitt 87,13 Dollar. Das waren 0,99 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.

Der Korb umfasst dabei die Sorten Saharan Blend (Algerien), Girassol (Angola), Oriente (Ecuador), Iran Heavy (Iran), Basra Light (Irak), Kuwait Export (Kuwait), Es Sider (Libyen), Bonny Light (Nigeria), Qatar Marine (Katar), Arab Light (Saudi-Arabien), Murban (VAE) und Merey (Venezuela).

Die Feinunze Gold kostete am Dienstagmorgen 1421,45 US-Dollar. Zum Londoner Nachmittag-Fixing am Montag war die Feinunze mit 1415,25 Dollar festgestellt worden.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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