Stimmungstöter China Ölpreise gehen runter
01.07.2011, 14:44 UhrEnntäuschende Konjunkturdaten aus China wirken sich negativ auf die Ölpreise aus. Brent und WTI werden billiger gehandelt. China ist nach den USA der zweitgrößte Ölkonsument der Welt.
Das nur noch schwache Industriewachstum in China hat den Ölpreis am Freitag belastet. Europäisches Brent-Öl verbilligte sich um gut einen auf 111,40 US-Dollar je Fass. Die US-Sorte WTI kostete 94,78 Dollar und damit 67 Cent weniger als im späten Vortagesgeschäft.
Der Einkaufsmanagerindex der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft war im Juni auf 50,9 (Mai: 52,0) Punkte gefallen, was unter Investoren Nachfragesorgen auslöste. Die Statistik wurde mit umso mehr Sorge aufgenommen, da die USA aus ihrem Konjunkturtief nicht wirklich herauskommen, und in Europa im Juni etliche Länder in die Rezession gefallen sind.
Im Laufe des Tages geben Deutschland, die Niederlande und die USA ihren Anteil der von der Internationalen Energieagentur angekündigten Ölreserven frei. Die Frage in den Handelsräumen war, inwieweit dadurch die Ölpreise beeinflusst werden.
Der Goldpreis fiel auf ein Sechs-Wochen-Tief unter die psychologisch wichtige Marke von 1500 Dollar. Die Feinunze des Edelmetalls kostete 1486,99 Dollar und war damit rund zwölf Dollar günstiger als im späten Vortagesgeschäft. Da eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands vorerst abgewendet sei, habe auch das Anleger-Interesse am sicheren Hafen Gold nachgelassen, sagten Händler.
Der Kupferpreis pendelte um den Schlusskurs des Vortages. Ein Dämpfer für den Markt waren die schwachen Industrieproduktionszahlen aus China. Allerdings hofften Investoren auf optimistisch stimmende US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Sollte die weltgrößte Volkswirtschaft allmählich wieder in Tritt kommen, könnte die Kupfer-Nachfrage spürbar anziehen. Die Tonne Kupfer kostete zuletzt 9430,75 Dollar und damit 75 Cent mehr als im späten Vortagesgeschäft.
Noch unter dem Eindruck der unerwartet hohen US-Vorräte und -Anbauflächen sackte der Maispreis weiter ab. Der US-Mais-Future verbilligte sich um 5,6 Prozent auf 5,85 Dollar je Scheffel. Mit dem Vortagesverlust zusammengerechnet liegt der Preisabschlag bei rund zehn Prozent. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte am Donnerstag einen Bericht veröffentlicht, wonach die US-Landwirte trotz eines kalten und regnerischen Frühlings mehr als 92 Millionen Hektar Mais angebaut haben, das ist die zweitgrößte Fläche sei dem Zweiten Weltkrieg. In den vergangenen Jahren sind die Getreidepreise vor allem wegen der starken Nachfrage aus China stark gestiegen. Mais ist vor allem für die Tierfütterung wichtig, wird aber auch zur Herstellung von Ethanol eingesetzt.
Quelle: ntv.de, rts