Marktberichte

Iran droht mit "Zerstörung" Ölpreise klettern, Gold nicht

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(Foto: picture alliance / dpa)

Hin- und hergerissen präsentieren sich die Rohstoffmärkte. Fundamentaldaten und Spekulationen halten sich die Waage. Mehr und mehr rückt jedoch der Atomstreit zwischen Iran und den USA in den Vordergrund. Allerdings kann wie auch an den Vortagen Gold nicht davon profitieren. Experten verweisen bereits auf 2012.

Konjunktursorgen haben am Mittwoch die Preise an den Ölmärkten in Schach gehalten. "Der Markt ist zwischen fundamentalen und spekulativen Faktoren hin- und hergerissen", erklärte Caren Seren Varol, Risikomanager bei Global Risk Management. "Die Spekulation gilt Europa und bei den fundamentalen Faktoren geht es um die steigende Nachfrage aus Asien und die immer besser werdenden US-Konjunkturdaten. Die USA mögen ja keine supertollen Wachstumsraten erzielen, aber das Risiko einer Rezession sinkt." In Europa könnte die Schuldenkrise dagegen auf Dauer die Konjunktur schwächen, fürchten Analysten. Zudem sind die US-Rohölvorräte um rund 1 Prozent gesunken.

So pendelten an den Terminmärkten die Preise für Brent und WTI um ihre Vortagesschlusskurse: Brent kostete am späten Vormittag mit 112,41 Dollar je Fass 0,2 Prozent mehr, WTI mit 99,62 Dollar ebenfalls 0,2 Prozent höher.

Iran macht Sorgen

Der Ölpreis werde zudem vom Atomstreit mit dem Iran unterstützt, erklärten Händler. "Das trägt dazu bei, dass die Preise nicht deutlich nachgeben können", sagte ein Börsianer. Schließlich sei nicht zu ignorieren, dass Iran ein wichtiger Öl-Lieferant ist.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) warnte am Mittwoch, dass der hohe Ölpreis die Konjunktur in Europa gefährden könne. Am schlimmsten bekämen allerdings die Entwicklungsländer die Auswirkungen zu spüren.

Zinkpreise klettern

Wegen des relativ knappen Angebots dürften die Zinkpreise nach Einschätzung der Commerzbank mittel- bis langfristig moderat steigen. Kurzfristig dürfte der Preis freilich im Einklang mit den anderen Metallen unter Druck stehen. Am Mittwoch notierten Zink in London  mit 1916 Dollar je Tonne 0,5 Prozent höher. Kupfer kostete dagegen mit 7626,75 Dollar 0,8 Prozent weniger als am Vorabend.

Die Commerzbank geht davon aus, dass der chinesische Zinkmarkt im nächsten Jahr ein moderates Angebotsdefizit aufweisen wird. "Die Ausweitung des Angebots soll dabei nicht mit dem Wachstum der Nachfrage Schritt halten können", zitierten die Analysten aus der Studie eines staatlichen chinesischen Instituts. Dies dürfte zu höheren Importen und dem Abbau hoher Lagerbestände beitragen. Auch am globalen Zinkmarkt dürften damit die noch hohen Angebotsüberschüsse schmelzen. Zink wird vor allem als Rostschutz verwendet.

Goldpreis sinkt: Warten auf 2012?

Trotz der andauernden Schuldenkrise in der Euro-Zone können viele Anleger Gold derzeit nicht viel abgewinnen. Die Feinunze notierte mit 1771,99 Dollar 0,5 Prozent niedriger als am Vorabend. In Euro kostete die Gold-Feinunze mit 1314,51 Euro etwa so viel wie am Vorabend.

Händler erklärten, dass die Anleger derzeit nicht wirklich wüssten, welche Auswirkungen die Europa-Krise auf den Goldmarkt habe. "Das könnte zu Gold-Käufen führen, sollte die EZB tatsächlich die Notenpresse anwerfen", sagte ein Analyst. Die Situation könnte aber auch den Goldpreis belasten, falls die Anleger die Flucht ins Bare antreten und Gold wie auch andere Rohstoffe verkaufen sollten.

Edelmetall-Analyst Walter de Wet von der Standard Bank rechnete damit, dass der Goldpreis 2012 steigen wird. Schon im ersten Quartal könnte das Edelmetall die Marke von 2000 Dollar erreichen. Im September hatte der Goldpreis zeitweise schon mal kurz über 1900 Dollar notiert.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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