Angst vor der Konjunkturdelle Ölpreise laufen zurück
19.06.2012, 12:50 Uhr
(Foto: AP)
Die Furcht vor einem Rückgang der Nachfrage ist wieder voll entbrannt. Das ist deutlich an den Preisen am Rohölmarkt abzulesen. Das Wahlausgang in Athen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Eurozone noch viele Baustellen gibt.
Die Ölpreise haben ihre deutlichen Verluste vom Wochenauftakt ausgeweitet. Das Fass Brent-Öl verbilligte sich um 60 Cent auf 95,45 Dollar. Die US-Sorte WTI wurde zu 83,07 Dollar und damit 20 Cent günstiger gehandelt.
Hauptthema am Ölmarkt bleibt die Euro-Schuldenkrise. Zu Wochenbeginn hatten die Notierungen zunächst von dem positiv aufgenommenen Wahlergebnis in Griechenland profitieren können. Die Erleichterung darüber, dass die reformkritische Partei Syriza nicht als Wahlsieger hervorging, hielt aber nicht lange vor.
Händler argumentierten, der Wahlausgang ändere nichts an der desolaten Lage der griechischen Wirtschaft. Darüber hinaus sorgten negative Zahlen aus dem spanischen Bankensektor für Belastung. Dort war die Zahl der notleidenden Kredite im April auf den höchsten Stand seit 1994 gestiegen.
Die stark verunsicherten Investoren setzten auch weiter auf den "sicheren Hafen" Gold. Das Edelmetall verteuerte sich den achten Tag in Folge und kostete in der Spitze 1632 Dollar. Damit war es rund zwei Dollar teurer als im späten Vortagesgeschäft.
Vor allem ETF-Anbieter berichteten über neue Zuflüsse. Der weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, verzeichnete allein am Montag Zuflüsse von vier Tonnen Gold. Allein im Juni erhöhten sich die Bestände damit bislang um elf Tonnen.
Die Goldnachfrage aus Indien ist laut Commerzbank dagegen weiter schwach. "Dies ist im Wesentlichen dem hohen Goldpreis geschuldet, der in lokaler Währung ausgedrückt von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt und damit massiv auf der Goldnachfrage lastet."
Quelle: ntv.de, dpa/rts