Starke Signale aus USA und China Ölpreise reagieren deutlich
05.08.2013, 08:54 Uhr
An den Quellen des Öls: Die Plattform "Gilda" vor der Küste Kaliforniens im Santa-Barbara-Kanal.
(Foto: AP)
Ermutigende Konjunkturdaten aus den beiden weltgrößten Verbraucherstaaten sorgen an den Rohstoffmärkten für Bewegung: Jedes Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung in den USA oder China wirkt sich unmittelbar auf die erwartete Nachfrage aus.
Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn im asiatischen Handel leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 109,02 US-Dollar. Das waren 7 Cent mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 22 Cent auf 107,16 Dollar.
Die relativ robuste Lange im chinesischen Dienstleistungssektor habe die Preise gestützt, sagten Händler. Die Dienstleister bleiben demnach eine tragende Stütze der chinesischen Konjunktur. Im Juli erreichte der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Großbank HSBC für den Service-Sektor wie im Juni 51,3 Punkte, wie HSBC mitteilte. Der Indikator liegt damit klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Einen besseren Eindruck macht die Branche laut den Ergebnissen des offiziellen PMI, die vom Verband der Einkaufsmanager und der Statistikbehörde am Wochenende veröffentlicht wurden. Das offizielle Konjunkturbarometer für das nicht-verarbeitende Gewerbe kletterte im Juli auf 54,1 von 53,9 im Juni. Die chinesische Regierung pries diese Entwicklung als ein Zeichen steigenden Vertrauens der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Ökonomen gaben jedoch zu bedenken, dass es noch zu früh sei, um daraus eine nachhaltige Trendwende der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abzuleiten.
Rohstoff-Analysten erklärten die Kursgewinne beim Rohöl zudem mit einer leichten Gegenbewegung nach den Kursverlusten vom vergangenen Freitag. Der mit Enttäuschung aufgenommene US-Arbeitsmarktbericht habe den Ölmarkt belastet, hieß es. Insgesamt nährte der offizielle Regierungsbericht zur Lage am Stellenmarkt im Juli die Spekulationen, dass die US-Notenbank zunächst an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten dürfte. Nicht wenige Beobachter zeigten sich allerdings auch unschlüssig, ob sich aus den vorliegenden Daten tatsächlich Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed ableiten lassen. Der US-Dollar geriet zunächst jedenfalls unter Druck, die Kurse der US-Staatsanleihen und der Bundesanleihen zogen kräftig an.
Der Preis für Gold zeigte ebenfalls Stärke. Die Aussicht auf ein Anhalten der historisch außergewöhnlichen Dollarflut trieb den Preis für eine Feinunze vor dem Wochenende auf 1307 Dollar. Zu Wochenbeginn notierte Gold bei 1316,00 Dollar je Feinunze und damit 0,2 Prozent fester. Unmittelbar vor der Vorlage des Job Reports kostete Golf deutlich unter 1300 Dollar je Feinunze. Hier würden Inflationssorgen eingepreist, hieß es im Rohstoffhandel.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa