Markt mit Rohöl geflutet Ölpreise rutschen
24.06.2011, 08:45 Uhr
Jetzt geht's ans Eingemachte.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die Hauruckaktion von 28 Staaten - darunter Deutschland - die Märkte mit Rohöl zu fluten, drückt die Rohölpreise in den Keller. Die Industriestaaten zapfen ihre Notfallreserven an, um Förderausfälle aus dem kriegsgebeutelten Libyen auszugleichen.
Die Ankündigung der Internationalen Energieagentur (IEA), ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen, sorgt weiterhin für Nervosität am Ölmarkt.
Brent verbilligte sich am Freitag um 1,3 Prozent auf 105,81 US-Dollar je Fass - am Vortag war der Preis für das Nordsee-Öl in der Spitze um mehr als sieben Prozent gefallen. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 90,91 US-Dollar je Fass 0,1 Prozent weniger. Am Vortag war der Preis erstmals seit Februar wieder unter die 90 US-Dollar gerutscht.
Interessant sei nun vor allem die Frage, wie viel Mio. Barrel Öl unter der Federführung der IEA letztlich auf dem Markt landen würden, sagten Händler. Mit dem Anzapfen der Ölsreserven will die IEA hohen Ölpreisen und drohenden Engpässen entgegenwirken. Sie befürchtet vor allem einen dauerhaften Ausfall der Öllieferungen aus dem von Unruhen und Kriegswirren erschütterten Libyen.
Griechen-Hilfe stützt Kupferpreis
Die Aussicht auf Finanzhilfen für das hoch verschuldete Griechenland trieb Anleger in den Kupfermarkt. Der Preis für das Industriemetall verteuerte sich um bis zu 1,6 Prozent auf 9100 US-Dollar je Tonne und war damit so teuer wie seit drei Tagen nicht mehr.
Auch Aluminium, Nickel, Zinn und Blei legten zwischen 0,5 und 0,8 Prozent zu. In Brüssel stellten sich die 27 EU-Regierungen hinter ein neues Hilfspaket, das mit öffentlichen und privaten Mittel finanziert werden soll. Die Troika aus IWF, EZB und EU hatte sich mit der Regierung in Athen auf neue Sparmaßnahmen geeinigt. Das sei eine Erleichterung, auch wenn die Probleme damit natürlich noch nicht vom Tisch seien, sagte Jonathan Barratt von Commodity Broking Services in Sydney.
Unterstützung erhielt der Kupferpreis laut Barratt aber auch von der Ankündigung der IEA, im Kampf gegen hohe Ölpreise und drohende Engpässe die Ölreserven anzuzapfen. "Das dürfte an den Märkten wie ein Konjunkturprogramm aufgenommen werden", sagte er.
Quelle: ntv.de, rts