Libyen dominiert den Markt Ölpreise stabilisieren sich
30.03.2011, 14:05 UhrDer Ölmarkt wird weiterhin durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in Libyen dominiert, die Preise halten sich stabil auf hohem Niveau. Neue Impulse können am Nachmittag aus den USA kommen.
Der Aufstand in Libyen und die Unruhen in anderen Staaten der arabischen Welt haben den Ölpreis am Mittwoch auf hohem Niveau gehalten. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 104,60 Dollar 0,2 Prozent weniger als am Dienstag. Brent-Öl blieb fast unverändert bei 115,12 Dollar.
Weitere größere Preisaufschläge seien derzeit aber nicht zu erwarten, betonte Analyst Ben Le Brun von CMC Markets. "Die US-Lagerbestände sind hoch. Der hohe Benzinpreis bremst den Wirtschaftsaufschwung und dämpft die Konsumlaune." Am Nachmittag werden in den USA die Daten zu den wöchentlichen Rohöllagerbeständen veröffentlicht.
Unterdessen entspannte sich die Lage am deutschen Strom-Markt weiter. Der an der Leipziger Börse EEX gehandelte Future auf Strom zur Lieferung in einem Jahr fiel um ein Prozent auf 58,70 Euro je Megawattstunde. Der liquidere, außerbörslich gehandelte Kontrakt gab 0,4 Prozent auf 58,75 Euro nach. Börsianern zufolge hielt die Verunsicherung über die Auswirkungen des deutschen Atom-Moratoriums die Preise auf dem aktuellen, erhöhten Niveau.
Am Spot-Markt sorgten unterdessen die steigenden Temperaturen für fallende Preise. Strom zur Lieferung am darauffolgenden Tag verbilligte sich um 3,40 auf 54,25 Euro je Megawattstunde.
Der Kakao-Preis setzte seine Talfahrt fort. Der US-Kontrakt fiel um bis zu 2,1 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 2993 Dollar je Tonne. Der in London gehandelte Future gab in der Spitze 1,4 Prozent auf 1969 Pfund je Tonne nach und lag damit ebenfalls auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Januar.
Börsianer nannten als Grund die Erfolge von Alassane Ouattara im Kampf um die Macht im wichtigsten Exportland Elfenbeinküste. Die Kämpfer des international anerkannten Gewinners der Präsidentenwahl rückten auf den wichtigen Verladehafen San Pedro vor. "Dies hat zu Spekulationen geführt, dass die Kakaolieferungen aus der Elfenbeinküste bald wieder aufgenommen werden könnten", so die Analysten der Commerzbank. Am Vortag hatten die Gegner des amtierenden Präsidenten Laurent Gbagbo zwei Städte im Herzen des Kakao-Anbaugebietes erobert.
Quelle: ntv.de, rts