Marktberichte

Wette auf starke US-Zahlen Ölpreise ziehen an

An den Rohstoffmärkten legen die Investoren ihre Konjunkturbedenken zunehmend ab. Im Vorfeld der Berichtsaison an der Wall Street stellen sich mehr und mehr Strategen auf solide Unternehmenszahlen ein - und damit auf eine steigende Rohstoffnachfrage.

Sprit für die Welt: Verbraucher Nr. 1 sind und bleiben die Vereinigten Staaten.

Sprit für die Welt: Verbraucher Nr. 1 sind und bleiben die Vereinigten Staaten.

(Foto: REUTERS)

Festere Aktienmärkte und unerwartet stark gefallene US-Rohölbestände haben den Ölpreis am Donnerstag nach oben getrieben. Das Fass WTI kostete mit 74,60 Dollar 0,7 Prozent mehr als am Vorabend, Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 73,88 Dollar.

Die Hoffnung auf eine unerwartet gute US-Bilanzsaison habe die Angst vor einem Rückfall in die Rezession etwas gedämpft, sagte ein Analyst. Für zusätzlichen Auftrieb könnte nach Einschätzung der Commerzbank in den kommenden Wochen auch die aufkommende Hurrikansaison in den USA sorgen. Im Falle hurrikanbedingter Produktionsausfälle sei mit einem vorübergehenden Ölpreisanstieg auf über 80 Dollar je Barrel zu rechnen, schrieben die Analysten.

Der Korbpreis für die zwölf Rohölsorten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist am Mittwoch um 0,01 US-Dollar auf 69,74 Dollar je Barrel gestiegen. Wie die Opec weiter mitteilte, lag der Korbpreis am Dienstag bei 69,73 Dollar. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. Der Korb ausgewählter Rohöle umfasst dabei die Sorten Saharan Blend (Algerien), Girassol (Angola), Oriente (Ecuador), Iran Heavy (Iran), Basra Light (Irak), Kuwait Export (Kuwait), Es Sider (Libyen), Bonny Light (Nigeria), Qatar Marine (Katar), Arab Light (Saudi-Arabien), Murban (VAE) und Merey (Venezuela).

Anhaltende Konjunktursorgen belasteten den Preis für Kupfer. Die Tonne des Industriemetalls kostete mit 6646,50 Dollar nahezu so viel wie am Mittwoch. Skeptisch stimmte die Investoren laut Händlern vor allem der leichte Rückgang an der Schanghaier Börse, wo der Standardwerte-Index gegen den globalen Trend an den Aktienmärkten im Minus schloss. China zählt zu den größten Nachfragern von Industriemetallen. Im frühen Handel hatte der Kupferpreis zunächst von der Aussicht auf eine gute US-Bilanzsaison profitiert und war zeitweise auf 6725 Dollar gestiegen.

Der Preis für eine Feinunze Gold wurde zur Mitte der Woche in London mit 1193,25 (1195,00) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 30.070,00 (30.640,00) Euro.

Am deutschen Derivatemarkt hatten vor allem kurzfristig orientierte Anleger auf das neue Szenario reagiert und sich vermehrt von Produkten auf einen steigenden Goldpreis getrennt. Auslöser war Händlern zufolge der jüngste Preisrückgang des Edelmetalls. Der Goldpreis hatte sich am Mittwoch zeitweise um 0,4 Prozent auf 1187 Dollar je Feinunze verbilligt und war damit so günstig wie seit sechs Wochen nicht mehr. "Calls auf Gold wurden von den auf Tagesbasis spekulierenden Anlegern deswegen erstmal verkauft", sagte Euwax-Händler Jens Geider. "Aber das nachhaltige Interesse an Rohstoffen ist nach wie vor vorhanden, viele setzen dabei auf ein langfristiges Investment."

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen