Marktberichte

Vorboten der Aufhellung? Ölpreise ziehen leicht an

Wenn die Wirtschaft langsamer wächst, fällt auch der Zuwachs bei der Ölnachfrage schwächer aus.

Wenn die Wirtschaft langsamer wächst, fällt auch der Zuwachs bei der Ölnachfrage schwächer aus.

(Foto: REUTERS)

Zu Wochenbeginn stehen die Rohstoffmärkte ganz unter dem Eindruck neuer Konjunktursignale aus China: Ein Einkaufsmanager deutet ein abgeschwächtes Wachstum an. Dazu kommen Sorgen um den Haushaltsstreit in den USA. Am Nachmittag kommt Bewegung auf.

Nach einem wenig bewegten Wochenauftakt haben sich die Investoren an den Rohstoffmärkten von dem niedrigeren Preisniveau locken lassen. Die Preise für Kupfer, Öl und Gold zogen leicht an, nachdem sie zum Wochenschluss deutlich unter Druck geraten waren. Allerdings blieben viele Anleger nach zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China und der Euro-Zone sowie dem Inkrafttreten des US-Spardiktats vorsichtig. Sie zweifelten, dass die Weltkonjunktur wie erwartet 2013 aus der Talsohle herauskommen könnte. Das Wahl-Patt in Italien, das Scheitern der US-Haushaltsverhandlungen und die Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen eine Blasenbildung in der Bauwirtschaft bremsten daher die Kauflaune.

Eine Tonne Kupfer kostete mit 7764 Dollar 0,8 Prozent mehr als am Freitagabend. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 110,61 Dollar 0,2 Prozent mehr. US-Leichtöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte mit 90,61 Dollar kaum verändert.

Gold verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1578,30 Dollar. Platin kostete mit 1579,24 Dollar etwas mehr als vor dem Wochenende. Gold werde derzeit von vielen wie ein normaler Rohstoff gehandelt, erklärten Händler. Daher könne das gelbe Metall nicht von den wachsenden Sorgen vor einem Einbruch der Weltkonjunktur profitieren.

Am Vormittag hatten die Ölpreise noch leicht nachgegeben. Schwache Konjunkturdaten aus China hätten für Belastung gesorgt, hieß es aus dem Handel. Der Servicesektor in China, dem zweitgrößten Ölverbraucher weltweit, hat das langsamste Wachstumstempo seit fünf Monaten erreicht, wie eine Umfrage unter Einkaufsmanagern zeigt. Der HSBC-Index für den Dienstleistungssektor, den die Großbank HSBC berechnet, sank im Februar von 56,2 Punkten im Vormonat auf 54,0 Zähler.

Vor dem Wochenende hatten bereits die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe signalisiert, dass die chinesische Industrie im Februar einen spürbaren Dämpfer erlitten hat.

Aufschwung fühlt sich anders an

Politische Einflussfaktoren halten Rohstoffstrategen zu Wochenbeginn in Atem: Nach dem Scheitern der US-Haushaltsverhandlungen hat Präsident Barack Obama in der Nacht zum Samstag die gesetzlich vorgeschriebenen Milliardenkürzungen in Kraft gesetzt. Die Einschnitte in Höhe von 85 Mrd. Dollar bis Ende September treffen insbesondere das Militär. Viele Investoren fürchten wegen der Einschnitte einen Rückschlag für die US-Wirtschaft. Ein Abgleiten in eine Rezession sei nach den jüngsten Daten aus den USA jedoch nicht zu erwarten, hieß es in einem Kommentar der Postbank.

In China will die Regierung in Peking stärker gegen die steigenden Preise am Immobilienmarkt vorgehen und kündigte unter anderem schärfere Auflagen bei der Immobilienfinanzierung an. Der Shanghai-Composite rauschte daraufhin um 3,7 Prozent in den Keller. Aus Furcht vor einer nachlassenden Bautätigkeit in China stiegen einige Anleger auch aus dem dortigen Stahlmarkt aus. Der in Shanghai gehandelte Terminkontrakt brach um bis zu drei Prozent ein.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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