Marktberichte

Richtungswechsel für Rohstoffe? Ölpreise zittern vor US-Jobs

Die konjunkturellen Perspektiven der US-Wirtschaft drängen sich am Freitag an den Rohstoffmärkten in den Vordergrund. Beobachter verweisen auf die anstehenden Job-Daten aus den USA. Der weltgrößte Goldfonds schwillt weiter an.

Suchen, sprengen, ausräumen: Gold-Tagebau in der Mongolei.

Suchen, sprengen, ausräumen: Gold-Tagebau in der Mongolei.

(Foto: REUTERS)

Nach den Lagerdaten aus dem US-Energieministerium und vor Bekanntgabe des offiziellen Arbeitsmarktberichts schwanken die Ölpreise um das Niveau des Vortages. US-Leichtöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte nahezu unverändert bei 74,59 US-Dollar je Barrel. Nordseeöl der Sorte Brent legte 0,2 Prozent zu auf 75,55 Dollar.

Auch am Goldmarkt hielten sich die Anleger vor der Bekanntgabe der Job-Daten zurück. Der Preis für Gold tendierte am Freitag um sein Vortagesniveau bei 1205,75 Dollar je Feinunze. Händlern zufolge hielten sich am Markt Hoffnungen auf eine bessere Entwicklung der US-Konjunktur und die Furcht vor einer weiteren Runde in der europäischen Schuldenkrise die Waage.

"Es ist zu früh, zu behaupten, dass Gold seine Rolle als sicherer Anlagehafen allmählich verliert. Die EU-Länder versuchen noch immer, ihre Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen", sagte David Moore, Rohstoffstratege bei der Commonwealth Bank in Sydney. Die Nachfrage nach Gold zeigte sich auch an den Zuflüssen beim weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, dessen Bestände am Vortag auf ein Rekordhoch von 1289,839 Tonnen gestiegen waren.

Auch bei den Industriemetallen gab es Bewegung: Der Preis für Kupfer zog leicht an. Das Industriemetall wurde an der London Metal Exchange mit einem Aufpreis von 0,5 Prozent bei 6555 Dollar je Tonnen gehandelt. Wie am übrigen Rohstoffmarkt warteten die Anleger auch hier gespannt auf die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai.

"Heute heißt es: Friss oder stirb", sagte William Adams, Analyst bei Basemetals. "Wenn wir gute US-Daten bekommen, könnte das ein Rettungsanker für den Markt sein und dem Kupferpreis Auftrieb geben." Andererseits stehe im Hintergrund immer noch die Furcht vor einer geringeren Nachfrage durch den weltgrößten Verbraucher China sowie eine Verschärfung der europäischen Schuldenkrise.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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