Preis auf Talfahrt Opec drosselt Öl nicht
16.01.2007, 14:34 UhrSaudi-Arabien sieht trotz des fallenden Ölpreises keine Notwendigkeit für ein Krisentreffen der Organisation Erdöl produzierender Staaten (Opec) und schickt den Ölpreis damit weiter auf Talfahrt.
Es gebe keinen Grund zur Panik, da die beschlossenen Produktionskürzungen bereits Wirkung zeigten, sagte der Ölminister des weltgrößten Exporteurs des schwarzen Rohstoffs, Ali al-Naimi, am Dienstag in Neu-Delhi. "Die Lagerbestände sind im vierten Quartal geschrumpft, was den Markt dem Gleichgewicht näher bringt." Nun müsse abgewartet werden. Das nächste planmäßige Opec-Treffen soll am 15. März in Wien stattfinden.
Nigerias Ressortchef Edmund Daukoru erklärte ebenfalls, die Opec solle zunächst keine Kürzungen beschließen. Zunächst müsse abgewartet werden, wie sich die aktuellen Beschlüsse zur Fördermenge auswirkten. Das Opec-Mitgliedsland Venezuela hatte zuvor ein außerordentliches Treffen der Ölminister gefordert. Der Preis sei "zu stark" gefallen, sagte Energieminister Rafael Ramirez zur Begründung.
Der Ölpreis hat seit Anfang des Jahres wegen des warmen Winterwetters um rund 15 Prozent nachgegeben. Nach den Äußerungen Naimis verbilligte sich die führende Nordseesorte Brent am Dienstag um weitere 62 Cent auf 52,50 US-Dollar pro Barrel (etwa 159 Liter). US-Leichtöl fiel zeitweise um mehr als ein Dollar unter 52 US-Dollar und näherte sich damit dem tiefsten Stand seit 19 Monaten. Im Sommer kostete Öl noch mehr als 78 Dollar.
Die Opec hat zum 1. November des vergangenen Jahres die tägliche Fördermenge um 1,2 Mio. Barrel reduziert. Eine weitere Kürzung um 500.000 Barrel soll am 1. Februar in Kraft treten.
Quelle: ntv.de