Grenzstreit treibt Ölpreise Platin und Gold gefragt
09.10.2012, 13:30 Uhr
Proteste der Minenarbeiter in Südafrika (Archivbild)
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit mehreren Tagen fliegen syrische Granaten über die türkische Grenze. Das Parlament erlaubt der Regierung in Ankara daraufhin für ein Jahr Militäreinsätze. Die UN warnt vor einem Flächenbrand in der Region. Die Auswirkungen sind auch an den Rohstoffmärkten deutlich zu spüren. Auch der Arbeitskampf der Minenarbeiter in Südafrika verfehlen ihre Wirkung nicht.
Die Arbeitskämpfe in den südafrikanischen Minen treiben den Preis für Platin in die Höhe. Am Dienstag zog er um 0,6 Prozent auf 1696,24 Dollar je Feinunze an und näherte sich damit wieder dem am Freitag erreichten Siebenmonatshoch von 1726 Dollar an. Die Auseinandersetzungen in den Bergwerken des größten Platinproduzenten der Welt haben den Preis seit Mitte August um rund 20 Prozent steigen lassen.
Der Goldpreis gab leicht auf 1772,80 Dollar je Feinunze nach. Doch mochten Börsianer nicht von einer Trendwende sprechen. Als Inflationsschutz bleibe Gold bis auf weiteres bei den Anlegern hoch im Kurs, sagte ein Händler. Preisabschläge von 30 oder 50 Dollar dürften somit rasch neue Kaufinteressenten anziehen.
"Bis Ende des Jahres wird der Goldpreis wieder über 1800 Dollar stehen", fügte der Händler hinzu. Der bisherige Rekordpreis liegt bei 1920,30 Dollar aus dem September 2011. Die Edelmetall-Bestände sämtlicher Gold-ETFs lagen am Montag bei 74,76 Millionen Feinunzen und damit so hoch wie noch nie.
Ölpreis klettert
Nicht nur der iranische Atomkonflikt mit dem Westen sondern auch die anhaltenden Scharmützel zwischen der Türkei und Syrien treiben die Ölpreise in die Höhe. Das Nordsee-Öl Brent verteuerte sich am Dienstag um 0,7 Prozent auf 112,59 Dollar je Barrel. Die US-Sorte WTI kostete mit 90,13 Dollar 0,9 Prozent mehr als am Montag.
"Es besteht die Sorge, das eine Eskalation zu einer Unterbrechung des Nachschubs führt", sagte Analyst Ker Chung Yang von Phillipp Futures.
Das ohnehin angespannte türkisch-syrische Verhältnis hatte sich dramatisch verschlechtert, als am vergangenen Mittwoch bei dem Granateneinschlag in der türkischen Grenzstadt Akcakale eine Mutter und ihre vier Kinder starben. Am Donnerstag erlaubte das Parlament in Ankara der Regierung für ein Jahr Militäreinsätze über die Grenze hinweg.
Quelle: ntv.de, rts/dpa