Marktberichte

"9000 sind nur eine Frage der Zeit" Dax-Rekordparty geht weiter

Eine Siegerfaust: Deutsche Anleger könnten sie zum Wochenstart gleich mehrfach in den Börsenhimmel recken.

Eine Siegerfaust: Deutsche Anleger könnten sie zum Wochenstart gleich mehrfach in den Börsenhimmel recken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Ziel ist klar: Es lautet neues Allzeithoch. Vermessen ist es nicht, liefern doch bereits die Vorgaben aus den USA und Asien genug positive Impulse. Auch von der Berichtsfront gibt es Munition - etwa von SAP.

US-Etatstreit vorübergehend gelöst, steigende Kurse an der Wall Street zum Wochenschluss, höhere Notierungen and er Tokioter Börse zum Wochenauftakt: Die Vorzeichen für den deutschen Aktienmarkt stehen gut. "Das Momentum spricht dafür, dass die Aufwärtsbewegung diese Woche weiterläuft", so ein Händler. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Dax die Marke von 9000 Punkten knackt.

Lang & Schwarz prognostiziert einen Eröffnungsstand von 8867 Punkten - 2 Punkte über dem Allzeithoch. Am Freitag hatte sich der deutsche Leitindex wie auch der MDax auf Rekordniveau aus dem Handel verabschiedet.

Positive Vorgaben

Der Nikkei-Index in Tokio rückte zu Wochenbeginn um 0,7 Prozent vor, der Shanghai-Composite um 1,1 Prozent. An der Wall Street hatten starke Geschäftszahlen die Investoren am Freitag zu Käufen animiert. Der Standardwerteindex Dow Jones war am Freitag 0,2 Prozent höher aus dem Handel, der S&P-500 0,7 Prozent mit einem Rekordhoch von 1744 Stellen. Der Nasdaq-Composite hatte sich um 1,3 Prozent auf 3914 Zähler verbessert.

Am großen Bild hat sich nichts geändert. Die großen Notenbanken fahren ihre lockere Geldpolitik weiter - allen voran die Fed. An der Börse wird der April kommenden Jahres als Startpunkt gehandelt, an dem die US-Notenbank das Anleihekaufprogramm herunterfahren wird. Der DAX wird am Morgen rund 10 Punkte leichter bei 8.856 Punkten gesehen. Der Euro startet kaum verändert bei 1,3770 Dollar in den europäischen Handel. Auch die Feinunze Gold tritt mit 1.318 Dollar auf der Stelle.

Berichte und Daten

Störfeuer könnte die Berichtssaison liefern. Während sie in den USA bereits im vollen Gang ist, kommt sie nun in Europa richtig in Schwung. Im Handel wird besonders darauf geschaut, wie sehr die Stärke im Euro die Gewinne der Unternehmen belastet. Zudem rollt eine Lawine von Konjunkturdaten über die Börsen hinweg. Nachdem die USA ihre Staatsbediensteten Anfang des Monats nach Hause geschickt hatten, werden nun die Daten nachgeliefert.

SAP überzeugt

Sehr gut kommen die Geschäftszahlen von SAP im Handel an. "Die Gewinnziffern sind zwar in Teilbereichen etwas schwächer als die Prognosen, aber darum ging es diesmal nicht", sagt ein Händler: "Wichtig ist, dass die befürchtete Gewinnwarnung ausgeblieben ist und die Jahresziele bestätigt wurden." Dass das dritte Quartal nicht leicht werde, sei dem Markt bewusst gewesen.

Das spiegele sich auch in den Analystenschätzungen. So ging die LBBW von einem leichten Rückgang der Lizenzerlöse auf 979 Millionen Euro aus, tatsächlich lieferte SAP 977 Millionen Euro ab. Nach der bereits im zweiten Quartal erfolgten Prognosesenkung hat SAP damit die Schätzungen getroffen. Die Analysten der LBBW gehen davon aus, dass die bestätigte Jahresprognose für Erleichterung sorgt und den Aktienkurs stützen wird.

Bayer und BASF gut behauptet

Keine klaren Schlüsse für Bayer und BASF können Händler bislang aus den Geschäftszahlen von Akzo Nobel lesen. "Akzo weist auf das bekannte Problem mit dem starken Euro hin und geht weiter von herausfordernden Marktbedingungen aus", sagt ein Händler. Beides sei kein klarer Impulsgeber für die Aktien. Chemiewerte hätten damit weiterhin keine Signale aus der Branche, dass ein Boden erreicht oder zumindest absehbar sei.

"Der letzte Kursanstieg der Chemie-Aktien wurde allein von Makro-Daten wie den Einkaufsmanager-Indizes getragen - aus der Branche selbst kam noch nicht viel", so ein anderer Händler. Daran dürften auch die Akzo-Zahlen nichts ändern. Die gute Nachricht darin sei allerdings, dass Akzo trotz der widrigen Marktbedingungen zumindest ein Gewinnanstieg geglückt sei. Bayer und BASF zeigen sich im Frankfurter Spezialistenhandel mit gut behaupteter Tendenz.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen