Skeptische Anleger Rekordjagd geht an China-Börsen vorbei
31.12.2013, 12:27 Uhr
In Shanghai betrachtet ein Interessierter Börsenkurse.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Während viele Börsen weltweit auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken, läuft es in China weitaus schlechter. Die wichtigsten Indizes gehen in der Volksrepublik auf Jahressicht mit einem dicken Minus aus dem Handel.
Am letzten Handelstag des Jahres sind die Aktien in Ostasien leicht gestiegen, insgesamt blieb es ruhig an den Börsen. In Japan und Südkorea blieben die Aktienmärkte feiertagsbedingt geschlossen, in Hongkong, Australien und Singapur fand lediglich ein verkürzter Handel statt.
In China legten die führenden Indizes am letzten Handelstag 2013 nochmals zu: Der CSI300 stieg um 1,3 Prozent, der Markt in Shanghai ging mit einem Plus von 0,9 Prozent aus dem Handel. Insgesamt entwickelte sich Chinas Aktienmarkt aber das vierte Jahr in Folge schlecht. Der Shanghai Composite verlor 2013 fast 8 Prozent an Wert und gehört damit zu den Schlusslichtern der Region. Der Hang Seng in Hongkong legte seit Jahresbeginn lediglich um 2,9 Prozent zu.
Das steht in starkem Gegensatz zu dem herausragenden Börsenjahr in Japan. Der Nikkei-Index hatte das Jahr am Montag mit einem Jahresplus von fast 57 Prozent abgeschlossen. Einen derartigen Kursanstieg hatte es in Tokio zuletzt vor über 40 Jahren gegeben, im Jahr 1972. Der in der Region immer noch als Leitindex geltende Nikkei ließ damit die Marktbarometer der Nachbarbörsen weit hinter sich. Auch die Börsen der Schwellenmärkte konnten da nicht mithalten.
Die Börse in Sydney verzeichnete das beste Börsenjahr seit 2009, der S&P/ASX 200 legte 2013 knapp 15 Prozent zu. Australiens Aktienmarkt liegt damit aber trotzdem deutlich hinter dem anderer Länder zurück. Während bessere US-Wirtschaftsdaten in den vergangenen Wochen die meisten Märkte beflügelten, belasteten Gewinnwarnungen, ungünstige Wechselkurse und die steigenden Zinsen beim wichtigen Handelspartner China die Nachfrage nach australischen Aktien.
Taiwans Taiex-Index gewann binnen Jahresfrist 12 Prozent. Dabei konnte der Markt dank seiner Schwergewichte aus der Elektronik-, Computer- und Chip-Branche kräftig von der allmählichen Erholung der Weltwirtschaft profitieren. Analysten rechnen auch für 2014 mit einem Anstieg der Kurse wenn auch in abgeschwächtem Tempo. Der positive Trend dürfte auch Anfang Januar anhalten, sagte auch Jared Wang, Analyst bei IBT Securities und vewies auf eine schwächere Landeswährung. Institutionelle Investoren hätten vor Jahresende ungewöhnlich aktiv zugekauft, offenbar erwarteten sie, dass die Rally noch nicht zu Ende sei, fügte Wang hinzu.
In China lasteten die Sorgen über die Abschwächung des rasanten Wachstums der Volksrepublik und die Folgen der staatlichen Reformpläne die Kurse. Es ist das dritte Bösenminus in China binnen fünf Jahren. Das Wirtschaftswachstum Chinas lag zuletzt zwar über der Zielmarke der Regierung. Einige Investoren sorgen sich wegen der hohen Verschuldung des Landes und angesichts der gestiegenen Zinsen aber vor einer Kreditklemme. Auch die Ungewissheit, wie stark lokale Banken von faulen Krediten betroffen sind, trübt die Stimmung.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ