Ausläufer der Italien-Angst Rohöl fällt, Gold steigt
26.02.2013, 12:10 Uhr
Noch liegt der Kilo-Barren nicht richtig auf der Waage: Italien droht der Stillstand.
(Foto: REUTERS)
An den Rohstoffmärkten macht sich die neue Unsicherheit in den politischen Rahmenbedingungen Europas leicht abgeschwächt bemerkbar: Unter dem Eindruck des unklaren Wahlausgangs in Italien schichten Investoren auf vorsichtigere Positionen um.
Bei den Edelmetallen haben die Anleger am Dienstag wieder verstärkt auf Gold gesetzt. Die Feinunze verteuerte sich um bis zu 0,5 Prozent auf 1601,80 Dollar, grenzte im Verlauf des Vormittags aber ihre Gewinne auf 0,2 Prozent ein.
Das Edelmetall profitierte damit wieder nach allgemeiner Ansicht von seiner Funktion als sicherer Anlagehafen. Damit wirkt sich die Unsicherheit nach den Parlamentswahlen in Italien auch auf die Rohstoffmärkte aus. Der Urnengang in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone erbrachte keine klaren Mehrheitsverhältnisse. Dem stark verschuldeten Land droht nun politischer Stillstand.
Bei den übrigen Edelmetallen machte sich die Sorgenflucht nicht bemerkbar: Anders als beim Gold steht bei Edelmetallen wie zum Beispiel Platin die industrielle Nachfrage stärker im Vordergrund. Der Preis für Platin, das unter anderem im Autobau zur Anwendung kommt, verbilligte sich um bis zu 1,7 Prozent auf 1577,49 Dollar je Feinunze. Gegen Mittag kostete Platin mit 1592,74 Dollar 0,7 Prozent weniger als Vortag.
Kurzfristig könnte der Verkaufsdruck zunehmen, warnten Händler. Schließlich sei die charttechnisch wichtige Preismarke von rund 1600 Dollar unterschritten worden. Auch Silber und Palladium notierten niedriger.
Ungünstige Aussichten
Die Unsicherheit über die Zukunft Italiens verdüsterte auch die Konjunktureinschätzungen an den Märkten für Industriemetalle und Energierohstoffe. Sowohl Kupfer als auch Öl gaben nach - allerdings verglichen zu den Aktienmärkten nur relativ moderat. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 113,51 Dollar, US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete mit 92,46 Dollar 0,7 Prozent weniger.
Kupfer verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 7816 Dollar je Tonne. Händler erklärten, viele Anleger hofften weiter auf China. Dies bremste den Preisrückgang. Die übrigen Industriemetalle verbilligten sich etwas deutlicher: Aluminium und Nickel kosteten je etwa ein Prozent weniger, Blei 0,6 Prozent.
Quelle: ntv.de, mmo/rts