Öl unter Iran-Einfluss Rohstoffe teurer
11.04.2007, 15:02 UhrAngesichts des schwelenden Iran-Konflikts und gestützt von einer starken Nachfrage aus China hat sich Öl am Mittwoch etwas verteuert. Ein Barrel (Fass zu 159 Litern) leichtes US-Rohöl verteuerte sich um knapp 30 Cent auf 62,15 Dollar. Für die Nordseesorte Brent mussten am Nachmittag 68,22 Dollar bezahlt werden, 80 Cent mehr als im späten Vortagesgeschäft.
Der Iran hatte Zweifel an seiner Fähigkeit, schon in kurzer Zeit Atomwaffen bauen zu können, zurückgewiesen. "Vielleicht haben sie gedacht, wir bräuchten mehr Zeit, um in industriellem Ausmaß produzieren zu können. Aber dank der Anstrengungen unserer Spezialisten sind wir dazu bereits in der Lage", sagte ein hochrangiger Vertreter der iranischen Atomenergiebehörde. Damit trat er einer Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) entgegen, wonach der Iran noch Jahre entfernt sei vom Bau einer Atomwaffe.
Unterstützend für den Ölpreisanstieg war offensichtlich auch, dass China seine Ölvorräte aufgefrischt hat. Angaben aus Kreisen zufolge hat der weltweit zweitgrößte Ölverbraucher im März die staatseigenen Tanks mit acht Millionen Barrel nachgefüllt.
Weiter am Steigen waren die Preise für Industriemetalle. Preistreibend wirkten Händlern zufolge sinkende Vorräte und eine absehbar robuste Nachfrage aus China und den USA. Von der anziehenden Nachfrage profitierte vor allem der Kupfer-Preis, der auf den höchsten Stand seit sieben Monaten stieg. Die Tonne des vor allem in der Bau- und Elektroindustrie eingesetzten Metalls wechselte zeitweise für 7945 Dollar den Besitzer. "Der Kupfer-Preis hat in ziemlich kurzer Zeit einen steilen Anstieg hingelegt, aber Preise um 7800 bis 8000 Dollar sind durchaus noch drin", sagte ein Händler. "Jeder schnelle Anstieg wird zwar auch Gewinnmitnahmen provozieren, aber vom Trend her geht es weiter nach oben."
Aluminium wurde mit 2893 Dollar je Tonne gehandelt -so teuer wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Der weltgrößte Aluminiumproduzent Alcoa hatte am Dienstagabend basierend auf höheren Metallpreisen und einer hohen Nachfrage ein neunprozentiges Gewinnplus für das erste Quartal bekannt gegeben.
Der Gold-Preis hielt sich nahe seines Sechs-Wochen-Hochs, das Edelmetall kostete zuletzt um 679 Dollar je Feinunze. Der Reuters-Rohstoffindex lag im frühen Geschäft 0,3 Prozent höher bei 317,34 Punkten.
Quelle: ntv.de