Anleger machen Kasse Rohstoffpreise sinken
11.05.2009, 14:05 UhrDie Anleger haben zum Wochenanfang am internationalen Rohstoffmarkt Kasse gemacht. Auf breiter Front gaben die Preise für Öl, Kupfer und Gold am Montag nach. Die aufkommenden Zweifel an dem Stress-Test für die US-Banken ließ viele Anleger nach den Gewinnen der Vorwoche auf Nummer sichergehen.
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die geprüften US-Banken hätten den zunächst von der Regierung ermittelten Kapitalbedarf heruntergehandelt - und zwar um mehrere Mrd. US-Dollar. Dazu gesellte sich Händlern zufolge eine wachsende Skepsis an den zuversichtlicheren Konjunkturprognosen der vergangenen Woche.
Der Preis für ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um bis zu 2,7 Prozent auf 57,04 US-Dollar. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich ebenfalls um bis zu 2,7 Prozent auf 56,55 US-Dollar. Noch am Freitag hatte WTI ein Sechs-Monats-Hoch von 58,75 US-Dollar erreicht, nachdem im April die US-Arbeitsmarktdaten weniger schlimm als erwartet ausgefallen waren und Erleichterung über die Stress-Tests die Stimmung der Anleger verbessert hatte. "Die Wachstumsdaten für die großen Volkswirtschaften dürften solche Preisniveaus voraussichtlich nicht rechtfertigen", warnte David Moore, Rohstoffstratege bei der Commonwealth Bank of Australia.
Auch bei den Basismetallen wiesen die Preise nach unten. So rutschte der Kupferpreis um 3,3 Prozent auf 4543 US-Dollar je Tonne, obwohl die bei der Londoner Börse gemeldeten Vorräte weiter schrumpften. "Die Käufe aus China haben etwas nachgelassen", erklärte Analyst Gayle Berry von Barclays Capital. Möglicherweise verringere China seine Kupferimporte. China hatte sich bei niedrigem Preisniveau mit Kupfer eingedeckt, das vor allem in der Bauwirtschaft - Kupferrohre und Stromleitungen - benötigt wird. Während in London die Vorräte sinken, stiegen sie bei der Börse in Schanghai in der vergangenen Woche um 45 Prozent auf das höchste Niveau seit Ende März. Der Preis für Zink sank um 3,2 Prozent, der für Aluminium um 1,6 Prozent.
Der Goldpreis notierte am späten Mittag mit 911,30 US-Dollar ein halbes Prozent niedriger als am Freitagabend in New York, als die Feinunze 916,05 US-Dollar kostete.
Quelle: ntv.de