Marktberichte

Dax-Vorschau Rückenwind erwartet

Mit Rückenwind positiver Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten wird der Dax nach Einschätzung von Börsianern in der kommenden Woche weiter auf Erholungskurs segeln. "Das Risiko, dass wir die Tiefstkurse von Mitte März noch einmal sehen, ist gering", sagt Aktienstratege Volker Borghoff von HSBC Trinkaus. "Die US-Konjunktur zeigt Stabilisierungstendenzen."

Außerdem habe die Kursreaktion auf die bereits veröffentlichten Quartalsergebnisse und andere Nachrichten gezeigt, dass in den Kursen bereits viel eingepreist sei. Der deutsche Leitindex hat in der abgelaufenen Woche unter dem Strich rund zwei Prozent zugelegt und am Freitag nach mehreren vergeblichen Versuchen die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten wieder übersprungen.

Weitere Zahlen erwartet

In der kommenden Woche wollen weitere Dax-Unternehmen und rund drei Dutzend Firmen aus MDax, TecDax und SDax ihre Bücher öffnen. "Bislang sind die Zahlen je nach Branche recht unterschiedlich ausgefallen", sagt Borghoff weiter. Gut schnitten unter anderem diejenigen Unternehmen ab, die stark in wachstumsstarken Schwellenländern aktiv seien.

Zu den ersten Dax-Werten, die sich in ihre Bilanzen schauen lassen, gehört am Dienstag Adidas. "Hier liegt das Augenmerk darauf, wie sich die Dollar-Schwäche niederschlägt", betont Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz. Wichtig sei auch die Geschäftsentwicklung bei der US-Tochter Reebok.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Subprime-Krise stehen die Finanzwerte weiterhin im Mittelpunkt des Interesses. Am Dienstag will der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate seine Zahlen vorlegen. Am Mittwoch folgt die Commerzbank und am Donnerstag die Münchener Rück. Für Freitag hat die Allianz detaillierte Zahlen angekündigt. Am vergangenen Dienstag hatte der Finanzkonzern bereits mitgeteilt, dass Abschreibungen bei der Dresdner Bank dem Unternehmen die Bilanz verhagelt haben.

"Bei den Nebenwerten werden nach den Enttäuschungen der vergangenen Monate vor allem die Zahlen von Heidelberger Druck genau unter die Lupe genommen", sagt Ruland. Der weltgrößte Druckmaschinen-Hersteller hatte in den vergangenen Wochen seine Prognosen zwei Mal heruntergeschraubt. Außerdem hatte er in den vergangenen Quartalen mehrfach die Gewinnerwartungen verfehlt.

Was wird aus Hapag Lloyd?

Mit Spannung warteten die Börsianer auch auf die Hauptversammlung von TUI. Sie erwarteten ein Tauziehen der beiden Großaktionäre John Fredriksen und Alexej Mordaschow um die Zukunft des Touristik- und Schifffahrtskonzerns.

Fredriksen ist ein scharfer Kritiker von TUI-Chef Michael Frenzel und drängt auf einen Verkauf der Containerschiff-Sparte Hapag-Lloyd. Mordaschow steht dagegen hinter Frenzel. Vor wenigen Tagen war Fredriksen mit seinem Plan gescheitert, zwei Aufsichtratsplätze bei TUI zu belegen.

Stabile Zinsen

Von den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank von England (BoE) erwarteten Börsianer keine Überraschungen. Analysten rechnen in beiden Fällen mehrheitlich mit einer Beibehaltung der jeweiligen Leitzinsen.

Quelle: ntv.de

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