Inside Wall Street Sänger, Sportler und ein Schwamm
16.07.2009, 16:00 UhrGoldman Sachs meldet Rekordgewinne, das New Yorker Geldhaus JP Morgan hat den Profit ebenfalls gesteigert … das Problem: bei den internationalen Finanzriesen weiß längst keiner mehr, wieviel Vertrauen man in die Quartalszahlen setzen kann. Lars Halter wendet sich ein paar Millionenverdienern zu, denen auch Börsenspezialisten getrost glauben können: den Kids.
Das Magazin "Forbes" hat gerade die Liste der bestbezahlten Leute unter 30 zusammengestellt, und es dominieren zwei Kategorien: Showbiz und Sport. Da wird die große Kohle gemacht, und das ist auch gut so. Anders als im normalen Finanzbetrieb gelten in diesen beiden Sektoren leicht nachvollziehbare Regeln: Auf der Bühne geht es ganz offen nur um die Show, und im Sport dreht sich alles um echte Leistung.
Die best verdienende U30 war in den letzten zwölf Monaten Beyonce. Die 27-jährige Sängerin verdiente zwischen Sommer 2008 und Sommer 2009 satte 87 Mio. Dollar, unter anderem mit zwei Oscar nominierten Filmen, einer Tour durch 100 Städte, einer eigenen Kleiderlinie, Schmuck und Accessoires und Parfum. Kulturübergreifend lässt sie sich allerdings nicht nur von den klassischen Sponsoren aus der hippen Modebranche ausstatten, sondern unter anderem von Nintendo und dem Lebensmittelriesen General Mills.
Ihre Konkurentinnen auf der Bühne hat Beyonce in diesem Jahr deutlich abgehängt: Britney Spears rangiert mit Jahreseinnahmen von 35 Mio. Dollar erst auf Platz vier der Forbes-Liste. Auf den Plätzen sieben und acht findet sich die Disney-Brigade: Die 16-jährige Miley Cyrus, bekannt unter ihrem alter ego "Hannah Montana" kam im vergangenen Jahr dank Album und Kinofilm auf 25 Mio. Dollar. Den gleichen Betrag teilen sich die Jonas Brothers Nick, Joe und Kevin.
Ebenfalls 25 Mio. Dollar kassierte Daniel Radcliffe, der als "Harry Potter" für Warner Brothers und damit dem Time-Warner-Konzern an den Start geht. Ein anderer Abrechnungszeitraum hätte ihn wohl in der Liste weiter nach vorne katapultiert, denn zur Zeit läuft das jüngste Kinoabenteuer des Zauberlehrlings, das noch einmal zig Millionen einspielen dürfte.
Die anderen superreichen Kids kommen größtenteils aus der Welt des Sports - und nicht unbedingt aus Amerika. Der Finne Kimi Raikkonen, 29 Jahre alt, führt mit Einnahmen von 45 Mio. Dollar auf Platz zwei die Liste der Aktiven an; direkt hinter ihm liegt der Basketball-Star LeBron James. Der 24-jährige hat 40 Mio. Dollar verdient, vor allem dank lukrativer Verträge mit Nike, der Versicherung State Farm und diversen Videospielen.
Lenkrad vor Schläger
Ebenfalls ganz vorne in Sport und Bilanz notieren Roger Federer. Der 27-jährige Basler kommt auf Einnahmen von 33 Mio. Dollar und dürfte damit auf das Publikum der Wall Street in das nur wenige Kilometer entfernte Flushing Meadows ziehen, wenn er im September bei den U.S. Open antritt. Weniger Interesse bringen die Amerikaner dem Fußball entgegen, weshalb ihnen der Brasilianer Ronaldinho wohl weniger bekannt ist. Beim AC Milan und mit lukrativen Sponsoren-Deals verdient er 30 Mio. Dollar.

Wer so viel Geld verdient, schafft es auch als Schwamm bis auf den Balkon der New York Stock Exchange.
(Foto: AP)
Wer in jungen Jahren derart viel Geld gemacht hat, dürfte wohl wegstecken können, dass es einen Zehnjährigen gibt, der noch viel mehr wert ist: Spongebob Squarepants, der an diesem Wochenende seinen ersten runden Geburtstag mit vielen neuen Folgen feiert, schlägt die Brücke zwischen Kids und Großverdienern. Der beliebte Schwamm hat in zehn Jahren eine ebenso loyale wie globale Fangemeinde aufgebaut, die nicht nur neue und alte Folgen aufsaugt, sondern auch den Handel mit Merchandising auf Rekordniveau getrieben hat. Gesamtwert der Marke Spongebob: satte acht Milliarden Dollar. Nicht schlecht für einen Zehnjährigen.
Quelle: ntv.de