Marktberichte

Übernahmen verdrängen Daten Sattes Plus an Wall Street

Die US-Börsen haben am Donnerstag eine beachtliche Rally erlebt: Nachdem die Märkte infolge schwacher Konjunkturdaten im Minus eröffnet hatten, setzten sich schon bald die Bullen durch, die ihre Kraft aus einer Reihe von Übernahmen - vor allem im Hightech-Sektor - schöpften.

Der Dow-Jones-Index beendete den Handel mit einem Plus von 94 Zählern oder 0,7 Prozent bei 12.992 Punkten und konnte sich damit weiter an die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten heranschieben. Der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index kletterte unterdessen um 14 Zähler oder 1 Prozent auf 1423 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq verbesserte sich um 37 Zähler oder 1,5 Prozent auf 2533 Punkte.

Ein Stück weit hatte man die Mittagsrally sicherlich dem Geschehen an den Rohstoffmärkten zu verdanken: Der Ölpreis hatte sich nur in der ersten Tageshälfte über 125 Dollar gehalten. Er gab dann auf 124 Dollar pro Fass nach, unter anderem weil die Opec ihre Prognose für die globale Öl-Nachfrage erneut gesenkt hatte.

Die schwachen Konjunkturdaten schienen dadurch wohlgemerkt nicht besser: Schon zu Handelsbeginn hatte der Markt schwache Daten aus der Industrie einstecken müssen. Sowohl die Industrieproduktion als auch der Empire State Index über das Produzierende Gewerbe im Staat New York fielen unter den Erwartungen aus. Auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich nach einem Blick auf die Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung unterdessen keine Verbesserung ab.

Anleger ließen sich dadurch aber nicht schrecken. Viel interessanter fand man laufende und geplante Merger-Aktivitäten. Der Großinvestor Carl Icahn hat mittlerweile 59 Millionen Aktien von Yahoo gekauft und will auf einen Anteil von 2,5 Milliarden Dollar aufstocken. Er hat eine Gruppe von zehn Mitgliedern nominiert, die auf der Yahoo-Generalversammlung den bisherigen Vorstand ersetzen und danach einen Verkauf des Unternehmens an Microsoft durchführen sollen. Yahoo kletterte um 1,4 Prozent.

Weniger Theater um eine Übernahme hat der Fernsehsender CBS, der am Donnerstag den Kauf von CNET für 1,8 Milliarden Dollar bekannt gibt. Der Online-Riese, der mehrere Fernseh- und Computer-Webseiten betreut, soll CBS den Weg in das lukrative Internet bahnen.

Kleinere Online-Übernahmen gab es bei IAC Corp., deren Website Ask.com die nicht börsennotierte Lexico Publishing Group übernimmt. Zu Lexico gehören Webseiten wie Dictionary.com und Thesaurus.com. Zudem kauft der Kabelprovider Comcast die Netzwerkseite Plaxo.

Kein Merger, sondern ein Verkauft steht bei General Electric an: Der Dow-notierte Industrie-Multi will seine Haushaltsgeräte-Sparte verkaufen. Das Geschäft mit Waschmaschinen, Trocknern und ähnlichem ist wegen der Schwäche am Immobilienmarkt zur schwächsten GE-Sparte verkommen und leidet zudem unter hohen Rohstoffpreisen und harter Konkurrenz aus Asien. GE schloss am Donnerstag mit einem Abschlag von 0,5 Prozent.

Quelle: ntv.de

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