Marktberichte

Inside Wall Street Schneesturm an der Börse

Draußen liegt alles tief verschneit die Wall Street (ebenso wie die ganze Stadt New York und die umliegenden Kreise) hat den März mit dem stärksten Schneesturm der Saison begonnen. Über Nacht sind rund 30 Zentimeter Neuschnee gefallen, und so schön das am Montagmorgen aussieht, so behindert das Wetter doch den Verkehr und kostet zig Millionen Dollar.

Das Wetter ist an der Wall Street immer auch ein Wirtschaftsfaktor. Die jüngsten Dow-Verluste dem Schneesturm zuzuschreiben, wäre zwar nicht fair, aber Auswirkungen auf die Konjunktur und die Bilanzen einiger Unternehmen lassen sich schnell feststellen. Die ersten Wetter-Schlagzeilen kamen etwa aus der Flugbranche. Continental Airlines mit dem zentralen Drehkreuz in Newark, NJ, muss die Flugpläne für den ganzen Tag umstellen, Flüge verschieben und absagen. Hunderte von Mitarbeitern schieben Sonderschichten. Bei Delta Air Lines und US Airways ist die Situation nicht besser.

Schlecht ist der plötzliche Wintereinbruch auch für den Einzelhandel. Der klagt inmitten der Rezession ohnehin über schwache Kundenströme und mangelnde Umsätze. In der ersten Wochenhälfte dürften die Amerikaner im Nordosten allerdings noch weniger einkaufen als sonst. Dass viele Läden, vor allem Modeketten, ihr Sortiment bereits auf Frühling umgestellt haben, gibt Kunden noch weniger Anreiz, überhaupt das Haus zu verlassen.

Ausnahmen gibt es: Bei den Baumarktketten Home Depot und Lowes stehen die Kunden Schlange. In den Einkaufswagen liegen Säcke voller Streusalz, obendrauf neue Schaufeln. Panische Berichterstattung im Fernsehen - Rekord-Schneesturm!!! - ließ manche Hausherren genug Winterausrüstung kaufen, um Sibirien schneefrei zu machen.

Teuer wird der Schneesturm für die Kommunen. Für die Stadt New York liegen die Räumungskosten traditionell bei 1 Million Dollar pro Inch (etwa 2,5 Zentimeter). Über Nacht hat der Schneesturm allein in Manhattan und den umliegenden Stadtteilen rund 12 Millionen Dollar aus der Kasse geblasen.

Interessanterweise hat der Schneesturm überhaupt keine Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte. Noch im vergangenen Winter hat die weiße Pracht jedesmal die Preise für Rohöl und Heizöl steigen lassen. Kein Wunder, denn je kälter und ärger der Winter, desto mehr steigt die Nachfrage, denn fröstelnde Bürger müssen ihre Häuser warm halten. In den letzten Monaten sind die Rohstoffmärkte allerdings derart spekulativ geworden, dass fundamentale Umstände nur noch bescheidenen Einfluss auf die Preisbildung haben. Öl notiert am Montag etwas billiger.

Quelle: ntv.de

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