Marktberichte

Gewinnmitnahmen drücken Goldpreis Schuldeneinigung verteuert Öl

Ein Kompromiss im US-Schuldenstreit lässt wieder Zuversicht und Risikoappetit an die Rohstoffmärkte zurückkehren. Während Öl und Kupfer im Preis steigen, gibt die Angstwährung Gold nach.

2011-07-28T235331Z_01_VEN05_RTRMDNP_3_VENEZUELA-OIL.JPG7443402131867642556.jpg

(Foto: REUTERS)

Der Kompromiss im US-Schuldenstreit ist am Ölmarkt mit Erleichterung aufgenommen worden. Die Hoffnung, dass die US-Wirtschaft nun ohne neue große Hürden zu einem echten Erholungskurs ansetzen kann, trieb den Preis für ein Fass der Sorte Western Texas Intermediate (WTI) um 1,4 Prozent auf über 97 Dollar je Fass. Ein Faktor des Preisanstiegs war Händlern zufolge auch die anlaufende Hurrikan-Saison. Die ersten vier Tropenstürme der Saison hätten dem Markt erneut das Risiko für Produktion und Raffinerien im Golf von Mexiko verdeutlicht. "Aufgrund des Tropensturms Don mussten Ölplattformen im Golf evakuiert und die Produktion kurzzeitig ausgesetzt werden. Rohöl der Sorte Louisiana Light Sweet legte daraufhin deutlich zu", erläuterte Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Europäisches Brent-Öl verteuerte sich um fast zwei Prozent auf knapp 119 Dollar je Fass.

Kupfer war so teuer wie seit nahezu vier Monaten nicht mehr. Händlern zufolge verringerte der Kompromiss im US-Schuldenstreit die Sorgen vor einer möglicherweise rückläufigen Nachfrage, daneben sei das Industriemetall aber auch als sichere Anlage gefragt. "Investoren versuchen, sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern und setzen deshalb auf handfeste Anlagegüter", sagte Analyst Robin Bhar von Credit Agricole. "Sie wollen vom Wachstum der Schwellenländer profitieren und sie wollen sich gegen Inflationsgefahren absichern." Die Tonne des Industriemetalls kostete in der Spitze 9905 US-Dollar, nachdem zum Handelsschluss der Vorwoche noch 9830 US-Dollar gezahlt wurden.

Der Goldpreis reagierte mit Kursverlusten auf den US-Schuldenkompromiss. Die Feinunze des Edelmetalls kostete 1615 Dollar und war damit elf Dollar günstiger als im späten Vorwochenhandel. "Die Tatsache, dass das Rahmenwerk jetzt vorliegt und der Gesetzgeber kurz vor einer Vereinbarung steht, senkt die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold", sagte Analystin Ong Yi Ling von Phillip Futures. "Die Leute warten aber immer noch auf Details und auf die Zustimmung im Kongress."

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen