Marktberichte

Inside Wall Street Schwindelerregende Gehälter

Die Börsenkolumne aus New York
Von Lars Halter

Dass die Gehälter für manchen amerikanischen CEO weiter in den Himmel reichen als die Hochhäuser am Südzipfel Manhattans, hat sich längst herumgesprochen. Doch dürften einige anstehende Börsengänge ganz andere Gehälter offenbaren als man bisher für möglich gehalten hätte: Die Heuschrecken legen erste Details vor.

Eine Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC, in der ein Börsengang der Investorengruppe Blackstone vorbereitet wird, legt Zahlen vor, die bislang unter Verschluss waren. So wird jetzt bekannt, das CEO Stephen Schwarzman im vergangenen Jahr ein Gehalt von etwa 400 Mio. Dollar einstrich, und dass ihm bei einem IPO mindestens weitere 450 Mio. Dollar zustehen. Schwarzman gehören 23 Prozent der Blackstone Group. Bei einem angepeilten Ausgabekurs von 30 Dollar pro Aktie wäre dieser Anteil 7,73 Mrd. Dollar wert.

Schwarzman ist nicht der einzige, der gut Reibach macht: Sein Blackstone-Mitgründer Peter Peterson kassierte im vergangenen Jahr 213 Mio. Dollar und soll bei einem IPO etwa 1,9 Mrd. Dollar einstecken.

Doch nicht nur die nackten Zahlen von Blackstone sind neu für die Börse, auch das besser ans sonst funktionierende System, leistungsabhängig zu zahlen. Denn Blackstone schüttet laut der SEC-Mitteilung nicht wirkliche Gehälter aus, sondern Erfolgsanteile an einem seit Jahren dramatisch wachsenden Investmentportfolio. Das wurde vor etwa 20 Jahren mit 400.000 Dollar eröffnet und umfasst nun Immobilien, Unternehmen und Beteiligungen in einem Gesamtwert von 88 Mrd. Dollar.

Die Blackstone Group hält eine Beteiligung unter anderem an der Deutschen Telekom, hat in den vergangenen Monaten aber vor allem in den USA eingekauft. Zum Portfolio gehören dabei so unterschiedliche Firmen wie der Chip-Riese Freescale Semiconducter, die Bastelladen-Kette Michaels Store oder der Equity Office Properties Trust, einer der größten Verwalter von Büro-Immobilien in den USA.

Die internen Zahlen der Blackstone Group interessieren die Wall Street außerordentlich, da sie die ersten Daten eines solchen Investmentgruppe sind, die veröffentlich werden. Weitere dürften aber folgen, denn an der Wall Street wird mit weiteren IPOs aus dem Sektor gerechnet.

Quelle: ntv.de

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