Marktberichte

Japan feiert den Frühling Seoul schließt im Minus

Mediales Überangebot: Dieser japanische Herr sitzt nicht in seinem Wohnzimmer, sondern wartet in einem Elektronikladen vielleicht nur auf seine Frau..

Mediales Überangebot: Dieser japanische Herr sitzt nicht in seinem Wohnzimmer, sondern wartet in einem Elektronikladen vielleicht nur auf seine Frau..

(Foto: REUTERS)

Im fernöstlichen Aktienhandel müssen Investoren den Tag ohne ihre Kollegen aus Tokio beschließen: Die Japaner feiern den offiziellen Frühlingsbeginn mit einem arbeitsfreien Tag. In Südkorea reitet Samsung unterdessen auf der Apple-Welle.

Die Aktienmärkte in Asien haben nachgegeben. Während die Schuldenkrise in Europa an den Börsen kaum noch interessierte, schauten Händler umso genauer nach China und Hongkong. Dort fiel die Bilanzsaison bisher unter den Erwartungen aus.

Beobachtern zufolge hat bereits etwa die Hälfte aller chinesischen Unternehmen Einblick ins abgelaufene Quartal gegeben. Fast 70 Prozent der Firmen haben die Prognosen von Analysten verfehlt. "Es gibt keine positiven Signale, wir befinden uns heute in einer Abwärtsspirale", sagte Analyst Alex Wong von Ample Finance. Sorgen bereiteten vor allem die steigenden Rohstoffkosten, die Industriekonzernen zusetzten.

Aussagen zum geldpolitischen Kurs in China sorgten für Unruhe: Die chinesische Notenbank kündigte an, die Zinsliberalisierung vorantreiben zu wollen. Die Zeit hierfür sei reif, erklärte Notenbankchef Zhou Xiaochuan. Er forderte außerdem die beschleunigte Einführung eines Einlagensicherungssystems. Nach Einschätzung von Ökonomen ist eine Hinwendung zu Marktzinsen ein wichtige Voraussetzung dafür, die privaten Haushalte mit mehr Geld zu versorgen, um so den Konsum anzukurbeln. Bisher ist die Regierung in diesem Punkt zurückhaltend gewesen, weil sie befürchtet, dass die Profitabilität der chinesischen Banken leiden würde, wenn sie in einen Wettbewerb um Spareinlagen gezwungen würden.

Neben den Börsen in Shanghai und Hongkong ging es für die Leitbarometer in Taiwan, Südkorea sowie Australien abwärts. Lediglich in Singapur gab es Gewinne. Dort orientierte sich der Markt stärker an der Entwicklung in den USA, wo zu Wochenbeginn die Freude über Apples Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen die Kurse ins Plus trieb. In Tokio blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.

Bei den Einzelwerten in Asien stand Samsung im Mittelpunkt. Der südkoreanische Elektronikkonzern profitierte von der , die dem gesamten Technologiesektor Rückenwind bescherte. Die Samsung-Aktie erreichte mit einem Plus von 0,6 Prozent ein Allzeithoch bei 1.267.000 Won.

"Samsung Electronics haben auf Rekordhoch geschlossen mit Erwartungen starker Viertquartalsergebnisse und angesichts steigender DRAM-Preise, während sich Raffinerieaktien von ihren jüngsten Einbußen erholten", sagte Analyst Oh On-su von Hyundai Securities. SK Innovation stiegen um 3,2 Prozent auf 175.000 Won und S-Oil Corp um 3 Prozent auf 122.000 Won.

Die Börse in Seoul konnte ihre frühen Gewinne dennoch nicht halten und drehte im Verlauf ins Minus. Viele Akteure hätten sich im Verlauf mangels neuer Impulse auf die Verkäuferseite geschlagen, nachdem es dem Kospi nicht gelungen war, die 2050er Marke zu halten. Auch Programmverkäufe wurden als Erklärung für die Trendwende genannt. Am Ende stand für den Index ein Minus von 0,2 Prozent auf 2042 Punkte, verglichen mit einem Tageshoch von gut 2055 Zählern.

In den Sektoren Automobil- und Schiffbau dominierten Gewinnmitnahmen: Hyundai Mobis verloren 0,7 Prozent und Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering 1 Prozent.

Der Euro zeigte sich im fernöstlichen Handel zum Dollar behauptet. Die europäische Einheitswährung notierte mit 1,3236 Dollar, nachdem sie zu Wochenbeginn sogar bis auf 1,3266 geklettert war.

Händler sagten allerdings, angesichts der eher gegensätzlichen Konjunkturaussichten in den USA und Europa werde der Euro in absehbarer Zeit unter Druck geraten. Zum Yen lag die US-Währung kaum verändert bei 83,41 Yen.    

In Tokio blieben die Märkte feiertagsbedingt geschlossen: Die Japaner begehen den Beginn des Frühlings mit einem arbeitsfreien Tag.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen